Heute führte Eyes on Animals in einem Schlachthof in Bilecik, Türkei, ein Training zum Einsatz von Betäubungsgeräten durch. Normalerweise wird den Rindern hier die Kehle durchgeschnitten, während sie stehend in einer sich rotierenden Box fixiert sind, und sie werden dann auf den Rücken gedreht. Das Leiden ist entsetzlich, da die Tiere bei vollem Bewusstsein sind und den unerträglichen Schmerz des Kehlschnittes durch das tiefe Gewebe, die Luftröhre, die Speiseröhre, die Halsschlagadern usw. spüren, außerdem nehmen sie ihre Umgebung wahr und sind daher sehr verängstigt.
Da Rinder eine Wirbelsäulenarterie haben, wird das Gehirn auch nach dem Kehlschnitt noch mit Blut versorgt, was bedeutet, dass Rinder nach dem Kehlschnitt nicht sofort sterben. Wir haben Rinder beobachtet, die selbst 63 Sekunden nach dem Kehlschnitt noch mit den Augen blinzelten und bei vollem Bewusstsein fürchterliche Schmerzen erlitten. Der Schlachthof verfügt über einen nicht penetrierenden „mushroom“ Betäubungsapparat, der bei jedem 26. Tier eingesetzt wird, wenn das Leiden zu lange dauert, aber das ist inakzeptabel. Nicht penetrierende Betäubungsgeräte funktionieren bei großen Tieren nicht zuverlässig und sind in der EU sogar für Tiere über 10 kg verboten, da sie große Tiere nur verletzen, aber nicht ausreichend stark sind, um sie zu betäuben. Deshalb haben wir ihnen heute beigebracht, wie man einen Bolzenschussapparat verwendet und wie man auf diese Weise die Angst und den Schmerz der Rinder drastisch reduzieren kann. Sie waren nicht bereit, eine vorherige Betäubung zu akzeptieren (weil sie befürchteten, dass dies von ihren Kunden nicht als halal angesehen werden könnte), aber sie waren bereit, direkt nach dem Schnitt einen Bolzenschussapparat zu verwenden.
Es ist immer noch verstörend, aber viel weniger grausam als das, was wir am Anfang sahen, als die Rinder noch so lange bei Bewusstsein waren bis das Blut herausfloss. Wir haben ihnen jetzt einen unserer Bolzenschussapparate gegeben und werden mit ihnen in Kontakt bleiben. Wir werden auch mit einem ihrer Hauptkunden, einer großen Restaurantkette, in Kontakt treten, um ein neues, klares Verfahren einzuführen, das die Schmerzen wirksam reduziert. Wir können solche Betriebe nicht schließen oder das Schlachten verhindern, aber indem wir mit diesen Leuten sprechen, können wir das Schlachten vorerst etwas humaner gestalten.