Die Branche hat, auch dank unserer Bemühungen, einen Plan ausgearbeitet, um den Transport und die Schlachtung von sehr jungen Ziegenlämmern zu beenden. Im Jahr 2025 müssen die Milchziegenhalter ihre Zicklein bis zu einem Durchschnittsalter von 5 Wochen zu 100 % mästen. Im Jahr 2023 müssen es mindestens 25 % und im Jahr 2024 mindestens 50 % sein. Obwohl das Alter von 5 Wochen noch sehr jung ist, sind die Ziegenlämmer in diesem Alter besser in der Lage, Stress und längere Zeiten ohne Milch zu überstehen. Natürlich ist es wichtig, dass die Ziegenbabys im Milchziegenbetrieb gut versorgt werden. Dies wird anhand der Sterblichkeitsrate überwacht.
Im Jahr 2020 hat Eyes on Animals die Aufmerksamkeit auf den Schutz von Ziegenzicklein durch die Fernsehsendung Radar durch einen umfangreichen Recherchebericht und durch die Politik gelenkt. Eine Vielzahl von Ziegenlämmern (vor allem männliche, aber auch weibliche) wird bereits im Alter von 7-14 Tagen zum Schlachthof transportiert. Eyes on Animals hat diese Transporte untersucht. Wir haben dokumentiert, wie verletzlich diese Ziegenbabys sind; sie stehen noch unsicher auf den Beinen und brechen oft schon auf der Laderampe zusammen. Die Transportzeiten sind sehr lange, da die Ziegenbabys (und ausgemergelte Milchziegen) in mehreren Betrieben abgeholt werden. Im Schlachthof angekommen, sind die Ziegenbabys aufgrund der langen Reise und der Wartezeiten ohne Milch oft geschwächt. Außerdem haben wir Probleme beim Betäuben und Ausbluten festgestellt.
Die Erkenntnisse aus unseren Recherchen im Jahr 2017 haben bereits zu einem Aktionsplan geführt, um die Sterblichkeitsrate bei männlichen Kitzen in Milchviehbetrieben zu senken. Außerdem wurden die Registrierungsvorschriften für die Geburt von Ziegenkälbern verschärft (um die Sterblichkeitsrate besser zu überwachen) und die Wartezeit auf Medikamente gelockert, damit männliche Kitze im Krankheitsfall leichter behandelt werden können. Wir möchten dem Sektor für seine Bemühungen danken und werden die Fortschritte weiter beobachten.
