Die Gemeinde der türkischen Wissenschaftler und Tierärzteschaft und immer mehr Religionsvertreter begreifen die Vorteile der Betäubung vor der rituellen Schlachtung in Hinsicht auf Tierschutz und Fleischqualität. Bei einer korrekt durchgeführten Betäubung verliert das Tier sofort das Bewusstsein und ist schmerzunempfindlich. Wird dann der Kehlschnitt zum Ausbluten gesetzt, fließt das Blut ungehindert, da das bewusstlose Tier entspannt ist. Es bekommt vom schmerzvollen Kehlschnitt und Ausblutungsvorgang nichts mit. Das Schlachthaus Corlu bei Tekirdag besitzt nun ein pneumatisches Betäubungsgerät, um den Kunden die Wahl zu geben, ihre Tiere vor der schmerzvollen Prozedur des Hochhebens und lebendigen Ausblutens zu betäuben.
Am 26. Oktober 2016 besuchten wir gemeinsam mit TSB|AWF das Schlachthaus und wir konnten beobachten wie ein großes Rind ruhig in eine Fixierungsbox befördert und aufrecht auf allen Vieren gehalten (anstatt zum Hinfallen gezwungen und lebendig hochgezogen zu werden) und korrekt betäubt wurde. Das Rind fiel bewusstlos um und wurde dann hochgezogen und blutete aus, ohne eine Reaktion des Tieres auf den Schmerz. Das Blut floss ohne Probleme aus, besser als bei lebendig hochgezogenen und ausblutenden Tieren, da das bewusstlose Tier entspannt war.
Wir möchten uns bei Corlu für das heutige Meeting bedanken und ihnen dafür gratulieren, dass sie ein fortschrittlich denkendes Schlachthaus sind, welches bereit ist Massnahmen zu treffen, welche den Tieren möglichst viel Schmerz und Stress während der Schlachtung ersparen möchte. Dies ist bei weitem der humanste Schlachtungsprozess, den wir in der Türkei gesehen haben. Wir möchten uns auch bei Professor Tamer bedanken, welcher die treibende Kraft hinter dieser Entscheidung war.
Um den Film zum Vergleich der Schlachtung von Rindern in der Türkei mit und ohne Betäubung zu sehen, klicken Sie HIER.