Heute besuchten wir das Geflügelschlachthaus Storteboom in Kornhorn, um zu besprechen, wie das Tierwohl weiter verbessert werden kann. Begleitet wurden wir dabei von Herrn Wouter Veerkamp vom Unternehmen Meyn.
Zunächst einmal zeigte uns Storteboom ihre Transportboxen. Auf unseren Rat hin wurde das Design dieser bereits verbessert, damit Verletzungen beim Fangen und Verladen der Vögel vermindert werden. Die Boxen haben jetzt einen seitlichen Zugang und die horizontale Stange über dem Schubkasten wurde entfernt. Wir freuen uns über diese Verbesserungen.
Bei Storteboom werden die Hühner mit dem CO2-Betäubungssystem von Meyn betäubt. Bei diesem Betäubungssystem werden die Vögel direkt mit den Transportboxen in die CO2-Kabinen verbracht. Dieser Vorgang (das Stapeln und Verschieben der Container) passiert bei Storteboom praktisch geräuscharm und sehr stabil. Was gut ist, weil die Vögel in den Containern vorsichtig bewegt werden ohne laute Geräusche oder abrupte beängstigende Bewegungen. Die Lampen in den Bereichen haben alle Blaulicht. Blau ist bekannt dafür, dass es auf Vögel beruhigend wirkt.
Durch kleine Fenster in den Kabinen konnten wir beobachten, wie die Vögel in die CO2-Kabinen verbracht wurden. Wir konnten dokumentierten, dass die Hühner bereits beim Betreten der Kabine leichte Stressreaktionen zeigten, noch bevor mit der CO2-Injektion begonnen wurde. Das ist nicht erwünscht. Wir baten daher Storteboom und Wouter Veerkamp nach dem Grund dafür zu suchen, um diesen abzustellen. Zudem machten einige Kabinen laute quietschende Geräusche beim injizieren des CO2 Gases. Da Hühner sehr sensibel auf plötzlich auftretende und hohe Töne reagieren, haben wir ihnen empfohlen diese Geräusche irgendwie zu dämpfen. Auch in anderen Bereichen war eine Geräuschreduzierung nötig.
Darüber hinaus verwendet Storteboom ein elektrisches Wasserbad als Backup-System (im Falle einer Fehlfunktion des CO2-Betäubungssystems). Beim elektrischen Wasserbad werden die Hühner lebend auf ein Förderband ausgekippt. Hier haben wir Bedenken geäußert, weil das Förderband auf das die Hühner fallen relativ kurz und tief ist und die Hühner somit aus ziemlich großer Höhe aufeinander fallen.
Schließlich haben wir noch empfohlen, die Ventilatoren in den Warteräumen früher einzuschalten und zusätzliche Ventilatoren zu besorgen, da wir bei unserem Besuch (zwischen 10 und 12 Uhr) etliche Hühner gesehen haben, die Symptome von Hitzestress zeigten. Wir sahen auch mehrere Vögel mit gespreizten Beinen. Diese Hühner haben extrem viel Stress beim Transport, weil sie sich schwer bewegen noch ausbalancieren können. Eyes on Animals ist der Meinung, dass diese Vögel nicht transportiert werden dürfen, sondern besser noch in den Betrieben Not getötet werden sollten. Leider werden solche Tiere in der Praxis trotzdem transportiert, weil sie ansonsten „gesund“ sind und ihr Fleisch essbar ist.