Heute besuchte unser Team den niederländischen Geflügelbetrieb von Rob und Egbert Wingens. Auf dem Betrieb Wingens schlüpfen die Masthähnchen im Stall. Das ist ziemlich einzigartig, da die Masthähnchen normalerweise in Brutanlagen ausgebrütet und erst danach in die Betriebe transportiert werden. Durch das Ausbrüten der Vögel direkt in den Geflügelbetrieben gibt es diverse Vorteile: 1. Der Transport lebender Tiere entfällt und 2. Die Sterberate ist deutlich niedriger. In den Brutstätten werden die Küken nach dem Schlüpfen nur 1-2 Tag gefüttert und gehen dann auf den Transport. Bei Wingens können die Küken dagegen sofort nach dem Schlüpfen essen und trinken, somit sterben weniger Küken. Ein weiteres positives Ergebnis ist eine erhebliche Verringerung der Fußballendermatitis. Ein besserer Start ins Leben scheint eindeutig einen positiven Effekt auf das Immunsystem der Küken zu haben.
Wingens mästet 260.000 typische Masthähnchen an zwei Standorten. Innerhalb von 40 Tagen erreichen die Hähnchen ein Schlachtgewicht von mehr als 2,5 kg. Die Stalldichte dort beträgt 22 Masthähnchen pro Quadratmeter. Eyes on Animals äußerte seine Bedenken zu Tierschutzfragen verursacht durch zu schnelles Wachstum, zu hohe Stalldichte und grobe Verladung vor dem Transport. Und, obwohl wir uns nicht immer einig waren, war es sinnvoll mit Wingens über diese Gedanken zu sprechen. Uns gefällt ihre Transparenz und ihre Bemühungen das Wohl der jungen Küken zu verbessern.
Später in diesem Jahr werden wir den Betrieb Wingens erneut besuchen, um den Schlüpfprozess und das Ausstallen der Masthähnchen vor dem Transport zu beobachten.