Heute besuchten wir überraschend das Schweineschlachthaus VION in Boxtel (NL). Bei unserem Besuch wollten wir sehen, welche Schritte ergriffen wurden, um bei ankommenden Schweinen den Hitzestress zu verhindern oder zu reduzieren. Man hat viele Maßnahmen umgesetzt, damit die Temperatur für die vor dem Schlachthaus wartenden LKWs niedriger ist: ein Dach spendete Schatten, es gab vor Ort Industrieventilatoren und der Bodenbelag war weiß gestrichen und ist zur Abkühlung regelmäßig mit Wasser besprüht worden. Man nutzte einen engen Zeitplan, um zu verhindern, dass nicht genügend Platz für wartende LKWs unter dem Dach vorhanden ist.
Wir sahen außerhalb des VION-Geländes keine wartenden Transporter mit Schweinen, anders als die Situation in vorangegangenen Jahren, die zu überhitzten Tieren führte. Wir freuen uns, dass wir VION Boxtel dazu motivieren konnten, diese Maßnahmen zu ergreifen.
Wir überprüften auch die offenen LKWs und die geschlossenen, zwangsbelüfteten Transporter. Die Mehrheit der Fahrer respektierte die Ladedichte während der Hitze und hatte die Anzahl der geladenen Schweine um 10% verringert. Wir glauben noch immer, dass es zu viele Tiere sind, aber sie haben die geltenden Regeln des Hitzeprotokolls eingehalten.
Die Temperatur in den offenen LKWs war unter 32 Grad Celsius mit einer Luftfeuchtigkeit von 51%. Allerdings sahen wir, dass die Schweine stark unter der Hitze litten. Einige litten völlig unter Hitzestress: sehr schnelles Atmen von weit über 50 Atemzüge pro Minute (das maximal erlaubte). Häufig war auch ein Keuchen mit weit geöffneten Mäulern, die mit schäumendem Speichel bedeckt waren.
In einem der zwangsbelüfteten, geschlossenen Transporter steckten die Schweine tatsächlich wie in einer Sauna: zusätzlich zu den hohen Temperaturen (32,8 Grad Celsius) haben wir auch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von 69% gemessen. Dieser LKW hatte darüberhinaus 12 Schweine je Abteil geladen, statt 10 oder 11 wie bei den anderen Transportern. Wir machen uns über diese zwangsbelüfteten, geschlossenen LKWs Sorgen, ob sie in der Lage sind, die gesamte Hitze und Luftfeuchtigkeit abzubauen.
Selbstverständlich werden wir dies mit den Transporteuren, Karosseriebauern und Schlachthöfen diskutieren.
Aufgrund dieser Inspektion empfehlen wir äußerst dringend einen Transport während der kühleren Stunden am Abend und in der Nacht und werden uns dafür weiter einsetzen. Bei der Inspektion begleitete uns ein Journalist der niederländischen Tageszeitung Trouw, der darüber einen Artikel veröffentlichten.
Wir möchten VION für die Kooperation danken.