Am 2. Mai 2017 besuchten wir fünf Schlachthäuser: Gosschalk in Epe, das Geflügel-Schlachthaus Remkes in Epe, Jan van ‘Ee in Stroe, Van Bor in Nijkerkerveen und das Schlachthaus für Enten Tomassen Duck in Ermelo.
Es waren unangekündigte Besuche, die für uns das Risiko mit sich bringen, dass man für uns keine Zeit hat, sowie auch die Aussicht, nicht willkommen zu sein. Wir nehmen dieses Risiko in Kauf, weil es wichtig ist, unangemeldete Besuche vorzunehmen, um ein wahres Bild der Situation zu erhalten. Außerdem ist es immer nützlich, mit Betriebsleitern und Arbeitern zu reden.
Bei Gosschalk in Epe hatte der Betriebsleiter wegen eines anderen Termins keine Zeit für uns. An diesem Tag sendete er uns jedoch später eine Nachricht per E-Mail. Hoffentlich wird dies letztlich dazu führen, dass wir in der Anlage willkommen sind, um die Bedingungen zu überprüfen und Vorschläge für Verbesserungen zu machen, wenn nötig.
Bei Remkes war der Direktor zum Zeitpunkt unseres Besuches auf dem Weg zu einer anderen Niederlassung. Doch als die Sekretärin ihn über unseren Besuch informierte, beschloss er, zurückzukehren und uns zu treffen. Wir führten ein offenes und nützliches Gespräch über Tierschutz während des Transports, die Betäubung und über Möglichkeiten an Verbesserungen.
Remkes schlachtet hauptsächlich Masthähnchen und Legehennen. Sie verwenden dort ein CO2 Betäubungssystem von Anglia Autoflow und sehen sicherlich einen Vorteil zur Wasserbad-Elektrobetäubung, weil die Hühner nicht bei lebendigem Leib aufgehängt werden müssen. Der Direktor sagte, er würde einen zukünftigen Besuch von Eyes on Animals in seinem Schlachthaus in Betracht ziehen. Normalerweise ist man gegenüber Besuchen zögerlich, aber er erkannte den Mehrwert eines Besuchs von Eyes on Animals.
Wir sprachen auch kurz über Tierschutz und Möglichkeiten an Verbesserungen im Schlachthaus Jan van ‘Ee. Jan van ‘Ee schlachtet Hühner und wie bei Remkes verwendet man dort auch ein Anglia Autoflow CO2-Betäubungssystem. Jan kündigte an, dass man über einen Besuch von EonA in der Firma nachdenke. Im Geflügel-Schlachthaus von Bor war niemand von der Geschäftsleitung zum Zeitpunkt unseres Besuchs anwesend, wir erhielten die Kontaktdaten des Direktors.
Zum Schluss besuchten wir Tomassen-Duck – das einzige Schlachthaus für Enten in den Niederlanden. Wir hatten eine intensive Diskussion mit dem Betriebsleiter über das Einfangen und Betäuben der Enten. Anders als bei Hühnern – die meist an den Beinen eingefangen werden – werden Enten an den Hälsen gepackt. Der Betriebsleiter gab an, dass Enten einen sehr starken Hals haben. Eyes on Animals möchte dies in der Praxis sehen, um diese Handhabung besser beurteilen zu können. Die Enten werden mit einem Elektro-Wasserbad-System betäubt. Bei Schlachthühnern kommt das Elektro-Wasserbad aus Tierschutzgründen nicht in Betracht, weil die aufgehängten Tiere oft vorher einen Schock erleiden oder nicht genügend betäubt werden. Es wird oft behauptet, dass man Enten nicht mit Gas betäuben kann, aber eine Untersuchung hat gezeigt, dass dies möglich ist. Eyes on Animals würde gerne mit Tomassen über die Möglichkeiten sprechen, auf das Gas-System umzusteigen. Wir würden ebenso gerne die Betäubung der Enten bei Tomassen-Duck in der Praxis sehen. Der Betriebsleiter informierte uns, dass er dies mit dem Direktor besprechen und uns bald eine Antwort geben will, ob es uns erlaubt ist oder nicht.