Aufgrund der Hitze hat Eyes On Animals das Wohlergehen der Tiere in wartenden LKWs in der Nähe des CLAZING POULTRY Schlachthofs und des BOER CALF Schlachthofs überprüft. Viele vergleichbare Schlachthöfe haben nicht genug Fläche um ankommende Viehtransporte unverzüglich zu entladen.
Deshalb müssen die Tiere im LKW oft auf einem Parkplatz warten, bis der Truck entladen werden kann. Dieses Warten stellt ein großes Risiko für die Tiere dar. Es gibt keine Luftzirkulation im geparkten LKW; dies verursacht rasch ansteigende Temperaturen und die Tiere leiden unter Hitzestress.
Ende Mai schickte Eyes On Animals einen Dringlichkeitsbrief an Dutzende von niederländischen Schlachthöfen und auch einen ins Ausland, mit der Bitte auf die anstehenden heißen Sommertage vorbereitet zu sein. Schließlich auch um den Umfang der Stellplätze ihrer Warte- und Entladezonen zu erweitern und darüberhinaus große, mobile Ventilatoren zu kaufen und sie in der Nähe der Trucks aufzustellen. Auch sollte Etwas gebaut werden um Schatten zu spenden. Lesen Sie HIER den Brief.
Hitzestress
Die LKWs für CLAZING und BOER parkten in einem Bereich mit Bäumen. Glücklicherweise gab es etwas Schatten und natürlichen Wind. Beim Beladen der Broiler wurden die hohen Temperaturen berücksichtigt. Sie entluden weniger Hühner pro Container als üblich. Nichtsdestotrotz erhöhte sich die Atemfrequenz bei den Tieren, die sich in der Mitte des Trucks befanden (hier sind die Temperaturen gewöhnlich höher). Die ersten Anzeichen von Hitzestress. Außerhalb des LKWs war es über 27 Grad Celsius mit einer Luftfeuchtigkeit von ungefähr 44%. In der Mitte des Trucks jedoch stieg die Temperatur über 30 Grad mit einer Luftfeuchtigkeit von über 52%. Speziell in den Gitterboxen über den Lkw Reifen (diese geben während der Fahrt Hitze ab) war es sehr heiß.
Der Manager von CLAZING informierte uns, dass die Fahrer angewiesen wurden wieder loszufahren sobald sie erste Anzeichen von Hitzestress beobachten um die Ventilation zu verbessern.

Hühner lagen auf dem Rücken und keine Zugangstüren
In beiden, heute überprüften, Geflügeltransportern bemerkten wir, dass mehrere Hühner auf dem Rücken lagen. Einem Problem, dem wir schon mehrmals zuvor begegneten. Einer der Gründe dafür ist das unsanfte Verladen an der Geflügelfarm. Während des Transports kann es jedoch auch vorkommen, dass die Hühner übereinander fallen, wenn z.B. der LKW in eine Kurve oder über eine Bremsschwelle fährt. Masthühner sind so schwer und deformiert (wegen der Zuchtauslese für reichlich Brustfleisch), dass sie nicht eigenständig aufstehen können. Die Hühner lagen auf ihrem Rücken, hatten Schwierigkeiten zu atmen, sie litten und verendeten langsam. Dieses Problem kann nur dadurch gelöst werden, gesündere Vögel zu züchten und ihnen zu helfen dadurch eigenständig aufzustehen.
Wir haben die Fahrer gebeten die Hühner aufzurichten. Sie waren sehr kooperativ, aber aufgrund von fehlenden Zugangstüren in den Geflügeltransportern ist es nicht einfach dem Federvieh bei Bedarf zu helfen. Die Fahrer benutzten ein Metallstab, den sie durch die Gitter der Container steckten um die Vögel umzudrehen. Schauen Sie sich das Video an, das wir heute aufgenommen haben.
Auch war eines der Hühner verletzt. Der Flügel war voller Blut und der Atem war beschleunigt, darüberhinaus konnte es sich kaum bewegen. Trauriger Weise konnten wir nichts für das Tier tun, da keine Zugangstür vorhanden war. Dies ist so nicht akzeptabel. Wenn Tiere transportuntauglich sind; ist rechtlich unterstützt, dass ihnen aus ihrer Notlage geholfen wird.
Eyes on Animals macht seit vielen Jahren Behörden, Industrie und Hersteller von LKWs und Gitterboxen auf die Notwendigkeit eines Zugangs zu den Tieren während der Fahrt aufmerksam.
Als Resultat haben jetzt mehr und mehr Viehtransporter Zugangstüren. Leider bleibt es für Geflügel eine Ausnahme, obwohl die Möglichkeit des Zugangs eine rechtliche Anforderung für alle Tiere darstellt.
Wir werden die CLAZING Schlachthöfe bitten, ihren Fahrern von Viehtransportern einen Stab/Stock aus weicherem Material wie Plastik zur Verfügung zu stellen, so dass auf dem Rücken liegende Hühner in schonender Weise in eine aufrechte Position gebracht werden können. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, bis wir es erreichen Industrie und Behörden zu überzeugen stattdessen Zugangstüren zu schaffen.
Der Manager von CLAZING ließ uns wissen, dass sie keine Genehmigung für die Vergrößerung der LKW-Wartebereiche des Schlachthofs bekommen und deshalb viele Vögel nicht sofort entladen werden können, sondern in Fahrzeugen warten müssen. Er wies jedoch daraufhin, dass sie die Temperatur in ihren Stallungen senken, indem sie wassergekühlte Ventilatoren in den Wänden benutzen und ein helles Dach haben. Des Weiteren stapeln sie im Sommer nur maximal 2 Gitterboxen übereinander.
Wir hoffen, dass GLAZING SLAUGHTER seine Türen für Eyes On Animals öffnet, so daß wir ihren Bereich der Stallungen besuchen können und ihre Maßnahmen zur Hitzereduzierung in der praktischen Anwendung sehen können. Wünschenswert wäre auch ein gemeinschaftlicher Gedankenaustausch mit dem Ziel, Ideen und Maßnahmen, die wir voneinander gelernt haben weiter zu entwickeln.