Heute Morgen beobachtet das Eona/AWF-Team die Abfahrt von drei Tiertransportern, die deutsche tragende Färsen geladen haben. Sie wurden gestern an der Kontrollstelle Vet Express in der Nähe der ungarisch/rumänischen Grenze für 24 Stunden entladen. Alle drei Transporter gehören zum ungarischen Transportunternehmen ko-Kavics. Die Endstation für die Rinder ist in der Nähe von Konya, Türkei- weitere 1900 Kilometer entfernt! Vor der Abfahrt kontrolliert unser Team die Ladebedingungen und die Versorgung der Tiere. Die Fahrzeuge sind gut mit Stroh eingestreut und es ist zusätzliches Heu geladen. Die Fahrer haben eine Leiter und Wassereimer dabei. Jeder Transporter ist mit seitlichen Türen ausgestattet, durch die die Tiere versorgt und kontrolliert werden können.
Dennoch macht sich unser Team große Sorgen um die Tiere, da die Transporter wahrscheinlich am türkischen Grenzübergang Probleme haben werden, da die EU für Ungarn, Rumänien und Bulgarien die Blutzungenkrankeit deklariert hat. Die Kontrollstelle Vet Express und Global Horse in Ungarn haben deshalb Vorsorgemaßnahmen eingeleitet und u.a. Moskitonetze aufgehängt und Antimückenlotion auf den Tieren aufgetragen. Die ungarischen Behörden meinen, dass diese zusätzlichen Maßnahmen ausreichen, um die Kontrollstellen weiterhin zu nutzen und Langstreckentransporte über Ungarn in die Türkei durchzuführen. Aber wir bleiben besorgt, weil wir in der Vergangenheit so häufig Tiertransporter auf Grund mangelnder Kommunikation mit den Grenzbehörden und fehlender Begleitpapiere im Niemandsland zwischen den beiden Grenzposten haben festsitzen sehen… Von der EU sowie der Türkei haben wir hierzu noch keine klare Antwort erhalten.
Die Fahrer versprechen, uns zu informieren, wenn sie die Grenze erreicht haben.
Später trifft sich unser Team noch mit dem Besitzer von Global Horse. In seinem Auftrag sind mehrere polnische Tiertransporter der Spedition Amsyl mit Rindern in der Kontrollstelle. Vor einigen Wochen hatten wir Rindertransporter der Firma Amsyl am türkischen Grenzübergang kontrolliert. Diese waren in sehr verdrecktem Zustand (siehe Fotos vom 17. Oktober 2014). Wir habe mit ihm über die Missstände dieses Transportunternehmens gesprochen und ihn gebeten, die Transporter zu prüfen, bevor sie die Kontrollstelle verlassen und den zweiten Teil des Langstreckentransports fortsetzen- auf ausreichend Einstreu, Heu und Wassereimer zum Tränken der Tiere.