Nach einem Besuch von Eyes on Animals Ende 2017, renovierte Grossfurtner ihr komplettes Schlachthaus, um das Tierwohl auf ein höhreres Level zu bringen und das Stresslevel unter Schweinen deutlich zu reduzieren. Diese Verbesserungen machen einen riesigen Unterschied für die Schweine.
Umstellung von CO2 auf elektrische Betäubung
Während mehr und mehr Schlachthäuser, aus wirtschaftlichen Gründen, zu CO2 Betäubung wechseln, wechselte Grossfurtner, des Tierwohls wegen, zu elektrischer Betäubung. Durch die Verwendung von CO2 Betäubung, erfahren die Schweine 20 Sekunden lang, extreme Angst und Atemstörungen. Bei korrekter Anwendung ist die elektrische Betäubung weitaus humaner, da die Tiere, sobald die Elektroden an Stelle gebracht sind, bewusstlos werden.
Weniger Stress beim Handling
Bisher wurden die Schweine bei Grossfurtner einzeln (nacheinander) zur CO2-Betäubung gefahren. Die Schweine mussten die Gruppe verlassen und einen engen dunklen Treibgang mit optischen Hindernissen und lauten Geräuschen entlang gehen. Dies verursachte große Angst bei den Schweinen, was zu Engpässen im Treibgang führte. Mit der Hilfe von Eyes on Animals und Ratschlägen von Temple Grandin, baute Grossfurtner einen völlig neuen Treibgang. Die Schweine bleiben nun solange wie möglich in der Gruppe. Kurz vor der Betäubung werden die Schweine durch eine kreisförmige Laufbahn mit zwei Eingängen von der Gruppe getrennt. Durch diese zwei Eingänge (welche die Schweine beide zum Schocker bringen) lässt sich das lenken in eine Richtung mit Gewalt vermeiden.
Mais und zusätzliche Trinknippel
Zusätzlich hatte Eyes on Animals Grossfurtner geraten, in die Wartepferche Mais zu streuen, um die Schweine abzulenken und Kämpfe zwischen den Tieren zu vermeiden. Grossfurtner ließ uns wissen, dass dies gut funktioniert und dass sie sehr glücklich mit diesem Ratschlag sind. Des Weiteren isolierte Grossfurtner die Wartepferche mehr von dem Rest des Schlachthauses. Dies erlaubt den Schweinen in den Wartepferchen zu entspannen, da es weniger Stress durch (plötzliche) Geräusche gibt. Letztendlich wurden zusätzliche Trinknippel zu den Wartepferchen hinzugefügt, um Rivalität zu verhindern.
Ein enormer Unterschied für die Schweine
Die Verbesserungen machen einen enormen Unterschied für die Schweine. Im Vergleich zu 2017 war es weitaus ruhiger im Schlachthaus (man hörte weniger Schweine schreien) und es gab weniger Engpässe in den Treibgängen. Der Umgang mit den Schweinen hat sich auch verbessert, wahrscheinlich da das Problem, die Schweine zur Betäubung zu kriegen abgenommen hat. Wir gaben zusätzliche Vorschläge, um das Tierwohl weiter zu verbessern, wie das Ersetzen der Klapper durch mobile Seitenwände und Flaggen – dadurch wird der Geräuschpegel (und somit das Stresslevel) in dem Schlachthaus weiterhin reduziert. Wir rieten ihnen auch dazu, die Elektroden während des Betäubens neu zu platzieren (unter oder vor den Ohren, anstatt hinter den Ohren).
Wir möchten Grossfurtner für ihr Engagement und ihre Entschlossenheit zur Verbesserung des Tierschutzes in ihrem Schlachthof ein Kompliment aussprechen. Mit diesen Verbesserungen haben sie das Stressniveau in ihrer Einrichtung erheblich reduziert.