Heute bekamen wir die Erlaubnis die Rinder zu begutachten, die schon seit 3 Wochen an der türkischen Grenze festsitzen. Sie werden gut betreut, stehen in einem überdachten Stall, bekommen frisches Wasser und werden regelmäßig gut gefüttert. Ihr Allgemeinzustand ist gut und die Menschen tun alles, damit es so bleibt. Es besteht immer noch die Hoffnung, dass die Tiere als Zuchtbullen verkauft werden können, da Zuchtbullen mehr einbringen als Schlachtbullen. Auch dieser Fall zeigt wieder deutlich, dass es nur ums Geschäft geht. Optional wird noch versucht die Tiere nach Bulgarien zurück zu schicken, was wohl nicht gelingen wird. Sobald die Tiere einmal die Grenze passiert haben können sie nicht mehr zurück. Das hat mit Krankheiten zu tun. Eine andere Option wäre, die Tiere in Länder wie den Irak oder Iran zu verkaufen. Oder letztendlich werden sie geschlachtet, bevor ein Tier nach dem anderen stirbt. Im Moment hat unsere Organisation einen Dringlichkeitsantrag an die zuständigen EU-Behörden geschickt, um Unterstützung bei der Lösung zu bekommen. Die Europäische Union ist verantwortlich für diese Situation. Es ist bekannt, dass Bullen nicht älter als 12 Monate sein dürfen und 300 kg Lebendgewicht nicht überschreiten dürfen. Und dennoch sind hier mindestens 500 Bullen, die schwerer sind. Und wenn die Europäische Union weiterhin Tiere schickt, die schwerer sind, wird das Problem hier nur noch schlimmer. Wir kontrollierten heute auch noch zwei Tiertransporter. Der eine mit tragenden Färsen, der andere mit Schlachtbullen. Beide waren in Ordnung.
Und noch ein aufgebrachter Fahrer, der uns erzählte, dass er 3 Tage an der Grenze warten und alle erdenklichen Tricks anwenden musste, um nach seinen kostbaren tragenden Färsen zu sehen. Bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius kann man sich vorstellen, wie schwierig das sein muss! Die Infrastruktur ist mangelhaft. Somit sind unter diesen Umständen beim Export lebender Tiere in die Türkei Probleme vorprogrammiert. Und Gesetzesverstöße! Eine Fortsetzung folgt.