Heute besuchten wir den Geflügelschlachthof Plukon in Goor, wo täglich 175.000 Masthähnchen geschlachtet werden. Die Hähnchen bleiben von der Ankunft bis zu ihrem Tod in ihren Transportbehältern und müssen nicht lebend aus den Behältern entnommen oder maschinell (durch Kippen) herausgeholt werden. In vielen Schlachthöfen geschieht dies immer noch, was zu großen Ängsten und häufig zu Verletzungen führt.
Bei der Ankunft werden die Container mit den Masthähnchen zunächst in eine Halle gebracht. Die Beleuchtung ist hier gedämpft und blau, damit die Hähnchen ruhiger bleiben. In den Containern haben wir jedoch viele Vögel mit Hitzestress beobachtet. Obwohl es draußen nur 14-15 °C warm war, betrug die Temperatur in den Containern 22-23 °C bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit von 94 %. Das zeigt, dass die Luftzirkulation in den Containern nicht ausreichend ist. Daher rieten wir Plukon, zusätzliche, größere Ventilatoren (>1,5 m breit) aufzustellen, die bei niedriger Geschwindigkeit Luft durch die Container blasen (anstatt die Luft nur am Container entlang zu blasen). Wir rieten auch dazu, die Beladungshöhe zu reduzieren, denn obwohl sie den gesetzlichen Anforderungen entsprach, hielten wir sie für zu hoch. Vögel brauchen ausreichend Platz, um ihre Wärme abzugeben, indem sie ihre Flügel ausbreiten können (neben der schnellen Atmung ist dies eine der wenigen Möglichkeiten, mit denen ein Vogel abkühlen kann).
Nach der Wartezeit wurden die Behälter mit einem Gabelstapler zu einem Förderband gebracht. Der Transport der Behälter verlief ruhig und reibungslos; es gab keine plötzlichen oder ruckartigen Bewegungen oder laute Geräusche, die unnötigen Stress verursachten. Über ein Förderband wurden die Behälter in einen Gasbetäubungstunnel mit ansteigendem CO2-Gehalt geführt (Atlas-System von Marel). In hohen Konzentrationen verursacht CO2 immensen Stress. Die CO2-Konzentration war zu Beginn des Prozesses relativ niedrig (20 %), und es wurde Sauerstoff zugegeben, um Atemnot zu vermeiden, aber trotzdem sahen wir die Hähnchen röcheln und ihre kleinen Köpfe schütteln. Wir sahen auch, dass viele Masthähnchen mit den Flügeln schlugen. Wir gaben einige Empfehlungen, um den Stress während der CO2-Exposition zu verringern und die Faktoren, die ihn beeinflussen können, besser zu überwachen, z. B. durch den Einsatz intelligenter Kameras und Sensoren.
Wir danken Plukon für die Zeit, die sie sich genommen haben, und hoffen, dass sie bald mit der Umsetzung einiger unserer Empfehlungen beginnen werden.