Gestern Abend haben wir auf einem niederländischen Legehennenbetrieb von Kipster das Ausstallen von ausgedienten Legehennen kontrolliert und unterstützt. Der Großteil der Fänger war freundlich und hat sich unsere Ratschläge zu Herzen genommen bzw. sich darauf eingelassen.
Was tatsächlich geholfen hat, war, dass nicht alle Hennen in nur einer Nacht eingefangen wurden – stattdessen wurden die 12000 Legehennen in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten verteilt eingesammelt und verladen. Die Menge von 12000 Hennen ist im Vergleich zu Betrieben mit 25000 Vögeln oder mehr, bei denen alle Vögel auf einmal eingefangen werden müssen, sehr viel vernünftiger und überschaubarer zu handhaben. Das bedeutet, dass der Betrieb nur ein Fangteam anheuern muss und nicht zusätzlich auch noch Fänger eines zweiten Fangunternehmens. Der Einsatz von zwei Fangbetrieben ist nicht immer sinnvoll (unterschiedliche Arbeitsweisen, schwierige Kommunikation, da die Fänger oft eine andere Sprache sprechen, nicht daran gewöhnt sind, in Teams zusammenzuarbeiten…). Außerdem schienen die Fänger im Laufe des Abends immer besser zu arbeiten, wahrscheinlich weil sie wussten, dass der Abend nicht zu lange und zu intensiv sein würde.
Der Landwirt hatte heute Nacht auch die Zugänge zu den Nistplätzen und zu den Böden unter den Volierenanlagen abgesperrt. Dies sind Bereiche, die sehr schwer zugänglich sind, um die Vögel einzufangen und zu verladen. Das machte das Einfangen heute Abend wesentlich einfacher und angenehmer als früher. Heute Abend konnten meist zwei Vögel auf einmal aufrecht eingefangen werden, da sie dicht beieinander lagen und die meisten Vögel bis zu dem Moment, in dem sie eingefangen wurden, noch schliefen. Dadurch, dass die Vögel nicht mehr kopfüber gehalten wurden, waren sie auch deutlich leiser und versuchten kaum noch zu entkommen, sobald sie in die Kisten gesetzt wurden. Wir möchten dem Landwirt und dem Fangteam dafür danken, dass sie die schonende Fangmethode so ernst und so gut wie möglich umgesetzt haben.