Heute haben wir den Schweineschlachthof Westfort in IJsselstein besucht. Zum Glück war es nicht so warm (ca. 25°C) wie am Vortag, denn es war bewölkt und hatte gerade geregnet. Wir kamen am späten Nachmittag an, so dass nur ein Lastwagen wartete. Der Lkw stand unter einem Schattennetz, das sowohl an der Oberseite als auch an einer Seite des Lkw Schatten spendete, und verfügte über Ventilatoren und Beregnungsanlagen mit kühlem Wasser. Diese Systeme waren teilweise auf Anraten von EonA installiert worden. Im Schatten des Netzes war es spürbar kühler und angenehm, vor allem wegen des kalten Wassernebels. Westfort wies darauf hin, dass die Temperaturen im Inneren der Lkw unter dem Schattennetz in etwa 20 Minuten um ca. 4°C sinken. Außerdem müssen die Lkw hintereinander parken. Nebeneinander parken ist nicht erlaubt, da die Wärme nicht entweichen kann und die Lkw sich gegenseitig warme Luft zuführen würden.
Westfort hat auch in eine große mobile Leiter investiert, um die Schweine auf den oberen Decks der wartenden Lastwagen kontrollieren zu können. In Fällen, in denen die Schweine Anzeichen von schwerem Hitzestress zeigen, wird der Lkw vorrangig entladen. Fahrer, die zu früh ankommen, werden angewiesen, weiterzufahren, um für zusätzliche Belüftung zu sorgen (Luftstrom). Sie dürfen sich nicht außerhalb des Schattennetzes aufhalten, und ein Mitarbeiter fährt herum, um dies zu kontrollieren. Das finden wir sehr positiv. In vielen niederländischen Schlachthöfen wird das Halten in diesem Bereich immer noch toleriert, was zu schwerem Hitzestress führen kann. Westfort teilte uns auch mit, dass am Vortag (19. Juli >35°C) 2500 Schweine weniger angeliefert wurden, so dass sie gegen 13:00 Uhr fertig werden konnten. Normalerweise dauern die Schlachtarbeiten bei Westfort bis in den Abend hinein an.
Es gibt immer noch eine relativ lange Wartezeit unter dem Schattennetz (laut Westfort maximal 1 Stunde, was sich mit unseren Beobachtungen vom letzten Jahr deckt). Dies sollte nicht der Fall sein; bei extremer Hitze sollten die Tiere sofort entladen werden. In den Lastwagen werden niemals so optimale Bedingungen herrschen wie in den Wartebuchten, in denen die Tiere Platz finden können.
Wir haben das Entladen eines Lastwagens beobachtet, welches ordnungsgemäß und mit wenig Lärm durchgeführt wurde. Der Hitzestress bei den Schweinen war sehr gering. Alles in allem war unser Eindruck positiv. Wir werden Westfort noch einmal an einem heißen Tag besuchen, um festzustellen, wie die Situation dann ist. Wir wollen z.B. sehen, ob die Belüftung unter dem Schattennetz ausreichend ist, dass keine LKWs außerhalb dieses Bereichs geparkt sind und wie lang die Wartezeiten sind. Wir möchten Westfort für ihre Zeit, ihre Bemühungen und ihre Transparenz danken.