Heute besuchten wir erneut den europäischen Schlachthof, der uns um Hilfe gebeten hatte, damit wir in ihrem Betrieb testen, in wieweit es möglich wäre, den Stress für die Tiere zu reduzieren. Wir freuen uns darüber, dass sie sich mit dem Bau beschäftigt hatten und dass viele Verbesserungen am Korridor und dem Tunnel gemacht wurden.
Das Licht der Fenster, die Reflexionen auf dem Korridor und den Tunnelwänden erzeugt hatten, war jetzt blockiert, der Eingang zum Tunnel war deutlicher gemacht, die Sicht auf die Arbeiter vor ihnen wurde durch eine neue temporäre Holzwand blockiert usw.
Heute testeten wir, ob dieser angepasste Entwurf beim Treiben der Schweine geholfen hat. Die regulären Mitarbeiter des Schlachthofes waren verantwortlich für das Treiben der Schweine von der Rampe zum Korridor. Unser Team (diesmal auch mit Roy, einem Tierwohlexperten und Schlachter mit Sitz in der EU, der jedes Jahr Freiwilliger für Eyes on Animals in Ghana ist) schickte sie durch den Treibgang zum Betäuben. Herr Dr. Kees Schepens war auch wieder Teil unseres Teams.
Auch hier konnten wir mit ihrer regulären Schlachtkapazität nicht Schritt halten. An bestimmten Stellen im System haben die Schweine Angst, sich zügig vorwärts zu bewegen und dort müssten sie ihnen Zeit geben. An diesen Stellen würden die Arbeiter sie normalerweise mit einem Niederspannungsstromschlag antreiben, um den Geschwindigkeitsfluss aufrecht zu halten.
Sollten sie die Verwendung von Elektrogeräten ganz einstellen wollen, was wir natürlich begrüßen würden, müsste die Schlachtgeschwindigkeit wahrscheinlich verringert werden. Oder die Kapazität vom Betäubungsbereich müsste verdoppelt werden, zusammen mit Verbesserungen im Entwurf des Korridors und des Tunnels. Dadurch könnten die Schweine mit einer geringeren Geschwindigkeit humaner durch das System bewegt werden, da sie ja insgesamt das Schlachttempo beibehalten würden.
Solange Schweine geschlachtet werden, halten wir diese Art der Arbeit für notwendig, um den Stress und das Leiden der Tiere zumindest zu reduzieren.
Und wenn auch niemand anders dies macht, wollen wir wenigstens versuchen zu helfen, damit die Welt weniger grausam für Nutztiere ist.