Eyes on Animals begleitet heute einen Kälbertransport des Unternehmens Keus en Mollink aus Ostpolen zu einem Kälbermastbetrieb in die Niederlande. Organisiert und überwacht wird der Transport durch das Unternehmen Van der Beek in Barneveld, NL. Wir fragen uns: „Sind solche Importe ethisch vertretbar?“ Müssen 2-5 Wochen alte Kälbchen so weit transportiert werden, obwohl bekannt ist, dass Kälbchen während des Transportes nicht artgerecht versorgt werden können…
Die Exportstation Emate in Polen hat die Kälber wenigstens begutachtet und bestätigt, dass sie fit genug und transportfähig sind. Der Ladevorgang verläuft sehr ruhig und es gibt zwei Fahrer, die sehr vorsichtig fahren. Sie kontrollieren in regelmäßigen Abständen die untere Ladeebene, bis wir sie darauf hinweisen, dass auch die obere und mittlere Ladeebene kontrolliert werden muss. Das machen sie dann auch. Wir müssen für viel Einstreu im Transporter ein Lob aussprechen. Bei der Entladung und Einstallung der Kälber im Mastbetrieb dürfen wir dabei sein. Die Kälbchen werden für die ersten 2 Wochen in Einzelboxen gesperrt. Wir haben erhebliche Vorbehalte bei dieser Art der Unterbringung, da die jungen Kälbchen nur Platz zum Stehen und Liegen haben. Jedes einzelne Tier hat ein Verhaltensrepertoire das weit über diese einfachen Grundbewegungen hinaus reicht.
Später zeigt Van de Beek uns eine seiner 1-Sterne Beter Leven-Kälbermastanlagen, bei der die Kälber auf weicheren Böden gehalten werden (breite Gummimatten, statt schmaler Beton-Spaltenböden) und Kratzbürsten haben. Für die kleinen Kälbchen eine deutliche Verbesserung was den Komfort angeht. Wir halten alle Kälbermastbetriebe an (z.B. auch Van Drie) diese Verbesserungsmaßnahmen in ihren Mastanlagen zu machen. Obwohl sich die Hygiene- und Luftqualität in den Einzelboxen in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, muss die Branche viel mehr für die Verbesserung der Lebensqualität dieser jungen Kälber tun, da ihre Umgebung ansonsten viel zu karg ist.