Heute Nachmittag kontrollierten wir gemeinsam mit den Kollegen von der Organisation WACPAW den großen Rinder- und Schafmarkt in Ghana. Wir fanden dort extreme Missstände vor; viele Tiere waren verletzt oder zu schwach um noch stehen zu können, auf sie wurde keine Rücksicht genommen, beim Entladen wurde geschlagen und da die Entladerampe nicht hoch genug war, um auch mit den größeren LKW auf einem Level zu sein, wurden die Tiere extrem brutal entladen. Dabei kollabierten etliche und wurden schließlich an den Schwänzen, Hörnern, Ohren und an diversen Körperteilen herausgezerrt. Den Rindern in den Transportern waren alle Beine gefesselt, ihre Köpfe an den Fesseln runtergebunden, sodass sie so wenig Platz wie Möglich einnehmen. Wenn die Tiere schließlich auf dem Markt entfesselt wurden, waren sie schier bewegungsunfähig. Damit sie aufstehen wurden sie geschlagen, sogar die Schwänze wurden ihnen absichtlich gebrochen. Nach dem Markt wurden sie wieder gefesselt. Viele reagierten dabei panisch, vor lauter Angst erneut gefesselt zu werden und bewegungsunfähig zu sein. Die Ladedichte auf den LKW war viel zu hoch und auf dem Markt und während der oft langen Anreise gab es weder Futter noch Wasser. Die meisten Händler schreien und bewegten sich abrupt. Einige Rinder wurden sogar im Autokofferraum angeliefert. Es gibt dort so viel zu verbessern. Das Einzige was wir heute tun konnten, war den hungrigen Schafen Gras und den erschöpften Downer-Rindern Wasser anzubieten. Wir haben auch mit vielen Menschen auf dem Markt darüber gesprochen, wie das Wohl der Tiere verbessert werden kann. Die Betreiber und einige Händler wissen, dass die Situation nicht gut ist, aber sogar für sie ist es schwierig Verbesserungen umzusetzen. WACPAW und EonA will Verbesserungen durchsetze. Es sollen zwei ordentliche Laderampen gebaut werden (eine hohe und eine niedrige, jeweils für die entsprechenden LKWs) und es soll einen separaten ruhigeren Bereich auf dem Markt geben, weg von all dem Chaos beim Entladen, für die schwachen und verletzen Tiere. Eine Euthanasie ist hier leider unmöglich durchzusetzen. Nur ein einziger Händler war barmherzig und tötete seine Kuh auf dem Markt. Der Rest trat und stieß die schwachen und verletzten Tiere, in der Hoffnung sie noch auf dem Markt verkaufen zu können. WACPAW und EonA wird diesen Markt weiter im Auge behalten und alles tun, um hier praktische Verbesserungen zu erreichen. Morgen besuchen wir das Schlachthaus in der Nähe in dem einige Tiere vom heutigen Markt geschlachtet werden. Bis dahin werden sie stunden- manche sogar tagelang unter extremem Stress, Durst, Hunger und Schlafentzug gelitten haben.