Heute Nachmittag haben wir uns mit den Besitzern des Schweineschlachthofs Westfort in den Niederlanden getroffen. Dr. Gerritz hat uns dabei begleitet. Er ist Tierschutzforscher an der Universität Wageningen und Spezialist für die Schmerzerfassung bei Schlachttieren.
Der jetzige Schweineschlachthof Westfort wird bald geschlossen und soll durch einen Neubau ersetzt werden. Der Grund unseres zweiten Treffens war, die Pläne des Neubaus zu besprechen und zu versuchen, diese etwas zu beeinflussen. Westfort hat sich wieder für eine CO2-Betäubungsanlage entschieden, obwohl CO2 als tierschutzwidrig eingestuft werden muss. Die CO2 Methode hat zwar den Vorteil, dass die Tiere in Gruppen betäubt werden können und nicht mehr einzeln aus der Gruppe getrennt werden müssen, wie bei der Betäubung durch Elektroden. Wenn das Treiben der Gruppen aber nicht richtig gemacht wird, kann auch das sehr viel Stress verursachen. Wir haben diskutiert, wie die Treibgänge für Schweine so tierfreundlich wie möglich gestaltet werden können – d.h. weniger automatische Türen; längere Gänge, damit die Schweine freiwillig voran gehen; automatische Türen sollten so angebracht werden, dass sie beim zurückschwingen die Tiere nicht erschrecken und keine störenden Schatten bilden. Zudem sollten die Böden der Gänge und der CO2-Box die gleiche Farbe haben, um ein Scheuen der Tiere zu vermeiden. Wir hatten ihnen einen Eimer mit Maiskörnern mitgebracht, wie bei Compaxo, damit sie diese in die Wartebuchten streuen, um den Schweinen eine Beschäftigung anzubieten und Rangkämpfe zu vermeiden (das hatten wir bei Toennies gesehen).
Sie haben bestätigt, dass sie unsere Vorschläge umsetzten werden. Wir möchten uns bei den Besitzern von Westfort dafür bedanken, dass sie immer so diplomatisch, engagiert und offen für Verbesserungen sind.