Heute erreichten wir um 5 Uhr morgens das Kumasi Schlachthaus und überprüften zuerst den Bereich, wo Schweine geschlachtet werden. Schweine wurden im Wartebereich gepackt und buchstäblich über die Absperrungen geworfen. Sie fielen hart auf den Boden. Dann trieb man sie in Richtung des Tötungsbereichs, der voller alter und kaputter Ausrüstung ist (Überreste, als eine kanadische Regierungsorganisation sie vor 20 Jahren beim Bau eines Schlachthauses unterstützte). Den Tieren schlägt man dann dort mit einem großen Metallrohr auf die Köpfe. Als wir eintraten, lebte ein weibliches Schwein noch, obwohl ihm auf den Kopf geschlagen wurde. Es röchelte. Wir bestanden darauf, dass es sofort mit unserem Bolzenschussgerät betäubt wurde, was auch geschah.
Wir beobachteten, dass Rinder tot am Schlachthaus ankamen. Andere waren noch am Leben, mussten aber von den Lastwagen gezogen werden. Im Stall waren etliche schwache und dehydrierte Rinder komplett lethargisch und lagen auf dem Boden. Sie reagierten weder auf unsere Anwesenheit, noch auf unser Angebot an Wasser. Die Rinder wurden in einen anderen Bereich als die Schweine gebracht. Hier war der Boden dick mit Blut bedeckt. Sie werden gefesselt, müssen zu Boden fallen und dann werden ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Sterbende Tiere lagen auf toten, lebende Tiere liefen durch das Chaos, unsicher, wohin sie gehen sollten oder was von ihnen erwartet wurde. Im gesamten Raum herrschte Panik.
Aber gute Nachrichten sind, dass die muslimische Verwaltung der Rinderanlage die Betäubung akzeptiert (sie hatte an einer Schulung an der Universität von Bristol teilgenommen). Man konnte bislang die Rinder nicht betäuben, weil die Ausrüstung dafür fehlte. Die Arbeiter waren sofort bereit zu lernen, wie man Schweine und Rinder richtig betäubt, bevor man sie schlachtet. Roy und Safian vom EonA/WACPAW-Team zeigten allen Mitarbeitern wie man die Bolzenschussgeräte lädt und dann alle Tiere der Reihe nach betäubt. Danach übernahmen die Arbeiter und lernten unter unserer Aufsicht, die Tiere selbst zu betäuben. Wir halfen dabei, Schweine mit unseren Armen auf humane Art zurückzuhalten, um zu verhindern, dass sie gejagt werden, da die Anlage noch über keinen Treibgang oder eine Rückhaltebox verfügt.
Die Anlage hat nun zwei Bolzenschussgeräte von uns erhalten (von Eyes on Animals und WACPAW) und versprach, sie weiterhin zu benutzen. WACPAW wird Nachkontrollen machen und mit ihnen das Gespräch fortsetzen, um sicher zu stellen, dass die Art und Weise wie man Tiere beim Entladen, Unterbringen, Zurückhalten und Schlachten behandelt, verbessert wird. Es gibt noch so viel zu tun, aber wir werden nicht aufgeben.
Ein kurzes Video darüber, was wir bis jetzt im Schweineschlachthaus erreicht haben:
Ein kurzes Video über das Rinderschlachthaus: