Heute haben wir das Schlachthaus Willems in Druten besucht. Der Besitzer entwarf seine eigene Version der Bud Box, um den Stress für die Tiere beim Betreten der Betäubungsbox zu minimieren. Dies wirkt sich nach Angaben des Eigentümers auch positiv auf die Qualität des Fleisches aus.
Das Design basiert auf der Bud Box für Kühe. Es ist ein quadratischer Pferch mit einem länglichen Schwingtor. Mit dem Schwingtor und einem in der Hand gehaltenen Trennbrett wird eines der Schweine vom Rest der Gruppe getrennt und auf die andere Seite des Pferchs geführt. Das Tier sieht dann die Betäubungsbox, die vorne transparent und gut beleuchtet ist, und bewegt sich instinktiv darauf zu, weil es denkt, es sei ein Ausgang. Das Schwein betritt praktisch freiwillig die Betäubungsbox, was den Stress minimiert und die Fixierzeit auf wenige Sekunden reduziert. Die Behandlung der Tiere ist ruhig und professionell. Es wurden keine elektrischen Treibhilfen oder andere stressverursachende Werkzeuge zum Treiben verwendet.
Um das Wohlbefinden der Schweine zu optimieren haben wir angeraten, die Tiere sofort nach dem Betreten der Betäubungsbox zu betäuben. Auf diese Weise werde der Stress auf ein Minimum reduziert, da die Schweine keine Zeit haben um zu erkennen, dass sie alleine sind und es keinen Ausweg gibt.
Wir möchten Willems zu diesem einzigartigen Design und der Herangehensweise an die Betäubungsbox beglückwünschen. Nur in wenigen anderen europäischen Schlachthöfen haben wir beim Treiben der Schweine zur elektrischen Betäubung so wenig Stress beobachtet. Wir werden dieses Design definitiv als „bessere Praxis“ in unseren Schulungen, in unseren Branchentipps und bei Besuchen bei anderen Schlachthöfen verwenden. Wir möchten uns auch beim Eigentümer für seine Transparenz bedanken: Wir wurden freundlich begrüßt, er verbrachte wertvolle Zeit mit uns und wir durften den gesamten Prozess filmen.