Im führenden Fachmagazin “Amtstierärztlicher Dienst und Lebensmittelkontrolle” ist kürzlich ein kritischer Artikel/Literaturstudie erschienen, über die Problematik bei Langstreckentransporten nicht abgesetzter Kälber. Aus tierschutzfachlicher Sicht kann eine bedarfsgerechte Versorgung der Kälber auf Langstreckentransporten nicht gewährleistet werden (derzeit existieren weder adäquate Tränke- noch Futtermöglichkeiten in den Transportern). Alle Zusammenhänge mit einem Transport stellen einen Stressfaktor für die Tiere dar und erhöhen das Erkrankungs- und Mortalitätsrisiko. Die Autoren sprechen sich daher für eine maximale Transportzeit von 8 Stunden für nicht abgesetzte Kälber aus.
Eyes on Animals führt regelmäßige Kontrollen von Langstreckentransporten durch und kann viele Ergebnisse dieser deutschen Studie bestätigen. Somit stimmen wir zu, dass die Transportzeit für nicht abgesetzte Kälber auf 8 Stunden begrenzt werden sollte. Nachfolgend können Sie Aufnahmen sehen, die wir bei unseren Einsätzen von Kälbertransporten gemacht haben:
https://www.youtube.com/watch?v=MIf2FQltZbE&t=16s
https://www.youtube.com/watch?v=fe3TcFUes-Y
https://www.youtube.com/watch?v=gZ0LS8FsPlo&t=1s
In den Niederlanden haben die Einsätze von Eyes on Animals dazu geführt, dass strengere Richtlinien für Tränkevorrichtungen in den Transportern gelten. Niederländische Transporter, die nicht abgesetzte Kälber auf Langstrecke transportieren, müssen jetzt mit Saugern aus Gummi statt aus Metall ausgestattet sein, damit die Kälber einfacher trinken können. Aber auch mit Gummisaugern ist es nicht möglich, die Kälber mit temperierter Milch oder Milchaustauscher zu versorgen, auf die die Tiere angewiesen wären. Durch die Tatsache, dass nicht abgesetzte Kälber nur Wasser oder Elektrolytlösung über die Tränkevorrichtungen auf den Transportern erhalten können, droht bei den jungen Kälbern die Gefahr der Wasserintoxikation sowie psychische und gesundheitliche Schäden nach dem Langstreckentransport. Außerdem sollten Kälber in diesem Alter manuell und bedarfsgerecht mit Flüssignahrung versorgt werden, um sicherzustellen, dass sie genügend Nährstoffe erhalten. Auf einem Transporter ist das unmöglich. Manche Kälber trinken dann zu viel, während andere gar nichts trinken.
Wir freuen uns, dass sich das führende Fachmagazin für Veterinäre in Deutschland diesem Thema widmet und sich die Autoren, genauso wie Eyes on Animals, für eine Begrenzung der Transportzeit für Kälber aussprechen.
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