In den meisten Geflügelbetrieben, auch in den Niederlanden und Belgien, werden kranke, verletzte, verkrüppelte oder entkräftete Vögel durch „Rückenmarkszerstörung“ getötet, umgangssprachlich auch als „Genickbruch“ bezeichnet. Oft wird behauptet, dass das Tier bei dieser Methode „auf der Stelle tot“ ist, doch das ist falsch. Bei der Rückenmarkszerstörung werden das Rückenmark (und das umgebende Gewebe, einschließlich Nerven, Muskeln und Arterien) eines empfindungsfähigen und noch lebenden Vogels traumatisiert, was zu erheblichen Schmerzen führt. Die Schmerzen dauern an, bis die Vögel bewusstlos werden. Wie lange das dauert, ist umstritten, aber man schätzt, dass es einige bis zehn Sekunden sind. Da ein Genickbruch äußerst schmerzhaft ist, ist dieser in Deutschland nicht mehr erlaubt, es sei denn, der Vogel wird vorher betäubt. Der Vogel erhält zunächst einen Schlag auf den Kopf, damit das Tier sofort das Bewusstsein verliert. Erst dann wird der Hals überstreckt, um das Tier zu töten. In der Europäischen Union, ist die vorherige Betäubung vor dem Genickbruch auch bei Versuchstieren mit einem Gewicht von über 250 Gramm vorgeschrieben.
Jeder Geflügelhalter hat regelmäßig kranke, verletzte, verkrüppelte oder stark geschwächte Vögel, und es ist unerlässlich, ihr Leiden umgehend zu lindern, wenn sie nicht medizinisch behandelt werden können. Eyes on Animals hält es jedoch für inakzeptabel, dass diese Tiere, die sich ohnehin schon elend fühlen, noch an den Beinen gepackt, kopfüber gehalten und dann durch die schmerzhafte Tötungsmethode Genickbruch gequält werden. Wir hoffen, dass Geflügelhalter nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, wie z.B. in den Niederlanden, dem deutschen Beispiel folgen und die Vorbetäubung zur Pflicht machen. Auf dem Markt gibt es zunehmend bessere Betäubungsgeräte, die eine humane Tötung von Geflügel an Ort und Stelle ermöglichen, wie z.B. mobile Elektrobetäuber und Bolzenschussgeräte. Idealerweise sollte ein Betäubungsgerät mobil sein (damit kranke, verletzte oder geschwächte Vögel nicht transportiert werden müssen), leise (um andere Hühner nicht zu erschrecken) und einfach zu bedienen.
Im Folgenden finden Sie eine Liste von Betäubungsgeräten, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben oder über die wir von Experten Gutes gehört haben. Beim Kauf eines manuellen Betäubungsgeräts ist es wichtig, dass Sie sich für Qualität und nicht für billige Nachbauten entscheiden..
Manuelle elektrische Betäubungsgeräte:
- H2H: https://www.top-equipment.nl/h2h-euthanizer/. Diese Methode betäubt und tötet zugleich, da der elektrische Strom sowohl durch den Kopf als auch durch das Herz fließt. Über ein Schienensystem kann das Betäubungsgerät im gesamten Stall bewegt werden, so dass die Vögel an Ort und Stelle betäubt werden können.
- Federleicht: http://www.federleichtgmbh.de/. Entscheidende Parameter wie Stromstärke, Spannung und Widerstand (Ohm) werden übersichtlich angezeigt. Mit einem Zusatzgerät kann das Gerät auch für Truthähne verwendet werden.
- Westerhoff Geflügeltechniek: https://www.gefluegeltechnik.com/produkt/btg/
Bolzengeräte (ohne Patronen):
- Zephyr-Gerät: http://www.bock-industries.com/zephyr.html
- Ted-Gerät (Dieses Gerät ist tragbar): http://www.bock-industries.com/ted.html
Stickstoff-Schaumbetäubung:
- Anoxie Box: https://heftinternational.com/on-farm