Heute hat sich Eyes on Animals, gemeinsam mit einem Team der Animal Welfare Foundation und dem Tierschutzbund Zürich, mit dem Abteilungsleiter Tierschutz der Tönnies Unternehmensgruppe getroffen.
Mit unserem heutigen Treffen wollten wir wieder das sehr wichtige Thema vom letzten Januar-Meeting aufgreifen – die Forschung nach einer alternativen völlig neuen Betäubungsmethode, da die beiden aktuellen Betäubungsmethoden (Gas und Elektroden) tierschutzwidrig sind. Wir wollten auch sehen, welche Verbesserungen seit unserem letzten Besuch umgesetzt wurden.
Es hat uns sehr gefreut zu sehen, dass sich das Unternehmen sehr viel Mühe gibt, das Leiden und den Stress für die Tiere auf ein Minimum zu reduzieren. Von allen Schlachthäusern die wir bisher besucht haben, wurden hier die meisten Verbesserungen unternommen. Wir sagen dies nicht, um die anderen Betriebe zu demotivieren, sondern um sie zur Nachahmung zu ermuntern.
Unter anderem hat Tönnies farbiges Licht in den Wartebuchten und im Treibgang installieren lassen. Dieses Licht wirft weniger Schatten und hat eine beruhigende Wirkung auf die Schweine. Es wird auch darüber nachgedacht, die automatischen Schiebetüren in den Treibgängen zu entfernen, damit die Tiere nicht mehr zum Laufen gezwungen sondern von geschultem Personal in ihrem eigenen Tempo vorangetrieben werden. Elektroschocktreiber sind verboten und sogar manche Kunststoffpaddel wurden durch Rasseln ersetzt. Das Geräusch ist laut genug, um die Tiere zum Aufstehen zu animieren, erschreckt oder ängstigt sie aber nicht. Zudem sind die Rasseln klein und können nicht zum Schlagen missbraucht werden. Wie beim Schlachthaus Euro-Meat in Belgien, wurden große Lautsprecher in den Stallanlagen installiert und klassische oder leichte Pop-Musik wird gespielt, die auf Mensch und Tier beruhigend wirkt. Hören Sie HIER wie es klingt.
Es werden immer noch Maiskörner in die leeren Wartebuchten gestreut, damit die Tiere beim Einstallen Ablenkung haben. Damit werden Rangkämpfe vermieden und die Tiere haben weniger Stress in der neuen kargen Umgebung (Klicken Sie HIER um ein kurzes Video davon zu sehen). Für die nahe Zukunft haben sie Workshops für ihre Lieferanten geplant. Wie Dr. Temple Grandin klar gemacht hat, ist einer der Hauptgründe, warum Schweine in Stallanlagen von Schlachthäusern Stress haben, dass sie den Umgang mit Menschen und Umgebungswechsel nicht gewohnt sind. Ein guter Schweinezüchter geht täglich ruhig durch die Stallungen und gewöhnt die Tiere langsam an den Umgang mit Menschen.
Die Nachfrage nach Fleisch steigt stetig und dies können wir leider nicht beeinflussen. Daher freuen wir uns, dass Tönnies im Bereich Tierschutz als Vorreiter für gute Ideen agiert und sich so gut wie Möglich für Tierschutzverbesserungen einsetzt. Wir werden auch weiterhin mit den wichtigsten Vertretern der Fleischindustrie Meetings organisieren und abhalten und hoffen dadurch, bald die leidvollen Betäubungsmethoden wie CO2 und Elektroden durch eine humanere Betäubungsmethode zu ersetzen.