Eyes on Animals hatte heute ein Treffen mit Sleegers Transport, Jaap de Wit Sr. und Jr. vom Westfoort Schlachthaus und Herman Klompjan von der Tierschutzberatung (vorher Klompjan Transport), um ein sehr aktuelles Thema in den Niederlanden zu diskutieren – Tatsache ist dass mittlerweile viele Lebendtiertransporter ohne Notfalltüren gebaut werden. Das erschwert den Zugang zu den Tieren während des Transportes oder macht ihn gar unmöglich, obwohl dies laut EU-Gesetz vorgeschrieben ist. Sleegers argumentierte damit, dass dieser Nachteil durch die diversen anderen Vorteile der Transporter aufgewogen wird. Zudem sind seitliche Notfalltüren aus technischer Sicht nicht machbar und auch nicht erwünscht. Er meinte auch durch die geringere Ladedichte sei es immer möglich über die Hintertür an die Tiere zu gelangen. Klimatisierte Transporter werden vorwiegend für hochwertige teure Zuchttiere verwendet, deshalb wollten wir dieses Thema erst einmal nicht weiter vertiefen. Wichtiger und dringender ist momentan die Verbesserung der Transportsituation von normalem „Schlachtvieh“. Und es war offensichtlich, dass wir heute in diesem Punkt keinen gemeinsamen Nenner finden würden. Wir waren uns jedoch alle einig, dass bei zwangsbelüfteten Transportern die kleinen Öffnungen (für die Ventilatoren) größer sein sollten und könnten (Sleegers empfiehlt das bei Großtieren). Dadurch können Fahrer oder Tierärzte besser an die Tiere gelangen und die Versorgung mit Wasser, Futter und Medizin ist einfacher… Die meisten Teilnehmer waren sich einig, dass bei Langstreckentransporten ein einfacher Zugang über die seitlichen Öffnungen wichtig ist, da ein Zugang über die Hintertür oft nicht möglich ist – unter anderem weil Veterinäre und Fahrer nicht auf den Knien kriechen wollen oder weil es einfach zu gefährlich ist ( z. B. bei Bullen). Sleegers behauptet der Zugang über die Hintertür ist bei seinen Transportern möglich, da bei Rindern nur eine Ebene geladen wird und die Ladedichte viel geringer ist als die vorgeschriebene EU-Norm.
Da mittlerweile immer mehr zwangsbelüftete Transporter auch für „Schlachttier“-Transporte (die problematischer sind) benutzt werden, garantieren größere Öffnungen eine bessere Versorgung der Tiere und somit weniger Leiden. Sleegers versprach uns mit Veetrans und Seveetra über die Vergrößerung der Zugange bei zwangsbelüfteten Transportern zu sprechen. Und Jaap de Wit Jr. und Sr. wollen bei einigen Karosserieherstellern größere Öffnungen anfordern.
Wir freuen uns, dass manche Karosseriewerkstätten wie Finkl in Deutschland und Companjen in den Niederlanden Zugänge schon so groß machen, dass eine Person durchpasst
Einig waren wir uns bei den zwangsbelüfteten Transportern für Schweine, Rinder und Schafe (siehe Foto oben) – die Öffnungen an denen die Ventilatoren befestigt sind, können und sollen größer sein. Eine Person sollte ohne Probleme Zugang zu den Tieren haben, um sie während eines Langstreckentransportes mit Futter und Wasser zu versorgen und im Notfall Erste Hilfe etc. zu leisten…
Ist die Öffnung groß genug dass z.B. ein Veterinär Zugang hat, kann verletzten, kranken, dehydrierten und geschwächten Tieren schnell geholfen werden. Ist dies nicht der Fall, müssen die Tiere stundenlang auf den Transportern ausharren bis die nächste Kontrollstelle angefahren wird. In manchen Nicht-EU-Ländern (wie Russland und Türkei) gibt es gar keine Kontrollstellen, somit gar keine Chance die Tiere zu entladen!
Wir waren uns auch einig, dass vor allem bei Langstreckentransporten von Bullen sowie anderen großen oder gefährlichen Tieren, seitliche Zugangstüren notwendig sind. Sonst ist es nicht möglich, die Tiere ordentlich mit Futter und Wasser zu versorgen. Das muss manuell gemacht werden, um sicher zu stellen dass auch die schwächeren und rangniedrigen Tiere ausreichend versorgt werden. Der Zugang durch die hintere Verladerampe kann nicht ausreichend sein, da viele Tierärzte und Fahrer nicht gewillt sind durch eine Herde von Bullen zu kriechen!