Heute hat ein Team von Eyes on Animals und Animal Welfare Foundation Tiertransporte an der türkisch-bulgarischen Grenze kontrolliert. Wir haben vier Transporte mit trächtigen Färsen beobachtet, welche Klompjan Handel und Transport organisiert wurden. Für drei Transporte hatte Klompjan Keus en Mollink Transport angeheuert und einen hat er selber durchgeführt. Alle vier haben auf der türkischen Seite der Grenze angehalten, um die Tiere zu füttern. Die Ladebedingungen auf den Transportern waren gut – die Kühe hatten genug Platz, machten einen gesunden Eindruck und hatten viel Einstreu. Leider müssen die trächtigen Färsen auf drei dieser Transporter bis am Montag an der Grenze warten, bevor sie weiterfahren können, weil es bürokratische Probleme gab. Zwei Transporter der ungarischen Firma Markus waren heute auch an der türkischen Grenze, mit Färsen aus Österreich. Auf einem dieser Transporter war die Kopffreiheit für mehrere Kühe eingeschränkt, aber im Allgemeinen waren die Transportbedingungen zufriedenstellend. Die Fahrer sagten aus, dass sie die Tiere bereits innerhalb der Grenze frühmorgens gefüttert hatten.Wie auch schon bei früheren Einsätzen haben wir festgestellt, dass die Transportbedingungen für Zuchttiere besser sind als diejenigen, die wir oftmals für “Schlacht”tiere beobachten.
Leider haben wir wieder Transportdokumente gesehen, die behaupten, dass Tiere aus weit entfernten Ländern an der Versorgungsstation Svilengrad in Bulgarien entladen wurden. In Wirklichkeit ist dieser Stall aber geschlossen und somit konnten dort keine Tiere ausgeladen und versorgt werden. Die bulgarischen Tierärzte an der Grenze haben diese Dokumente gestempelt, obwohl sie wussten, dass die Angaben nicht stimmten. Viele verschiedene Transportunternehmen und Tierärzte sind in diesen Betrug verwickelt, aber heute waren es Dokumente der ungarischen Firma Agrarcoop, welche diese falsche Behauptung machten. Wir werden die Inspektoren an der bulgarischen Grenze und Agrarcoop auf diesen Betrug ansprechen.
Am Abend konnten wir aus einiger Entfernung beobachten, wie Rinder aus Estland (3700km entfernt!) für eine Blutprobe entladen wurden. Dies ist eine neue Importbedingung seit einiger Wochen – von jedem Transporter werden ca. 10 Prozent der Tiere entladen, damit ihnen Blut entnommen werden kann, welches dann auf Krankheiten untersucht wird. Leider durften wir diesen Prozess nicht aus der Nähe mitverfolgen. Da dieses Verfahren Verzögerungen und für die Tiere weiteren Stress verursacht, hoffen wir, es bald beenden zu können. Gesundheitstests sollten vor der Beladung gemacht werden, und nicht unterwegs!
Die Fahrer von Keus en Mollink und Klompjan haben gute Arbeit geleistet, indem sie die Färsen auf der türkischen Seite der Grenze mit Heu versorgten.
Die zwei Trennwände auf dem Transporter von Klompjan sind sehr gut, da sie bis zum Boden reichen. Die meisten Trennwände haben unten eine Lücke und die Tiere laufen Gefahr, sich die Beine einzuklemmen.
Mehrere österreichische Zuchtrinder auf dem ungarischen Transporter der Firma Markus hatten eingeschränkte Kopffreiheit.