Nachdem die lettischen Bullen 12 Tage unterwegs waren, wurden sie nun endlich entladen und ausreichend mit Futter und Wasser versorgt. Sie saßen seit dem 24. November 04:00h morgens in der bulgarisch/türkischen Grenze fest. Gestern Nacht gegen 23:00h entschieden die bulgarischen und türkischen Behörden, die Bullen in der Quarantänestation in Kapikule, auf der türkischen Grenzseite zu entladen. Erstaunlicherweise konnten alle Bullen aufstehen und laufen. Unser Einsatzteam ist bei den Tieren.
Wir haben gehört, dass die türkischen Behörden eine Ausnahmegenehmigung für diesen Transport erteilt haben und dieser die Türkei passieren kann. Der Druck auf die Behörden durch diverse Telefonate, Briefe und die Medien hat funktioniert – die Tiere müssen nicht qualvoll auf dem Transporter verenden. Aber leider werden die Tiere morgen Abend wieder aufgeladen, die Ladeklappe wird versiegelt und der Transporter wird ohne die Erlaubnis eines Zwischenstopps in den Irak geschickt. Die türkische Behörde wird den Transport via GPS kontrollieren. Die Fahrt ist 2000km lang.
Gestern kam der irakische Importeur der lettischen Bullen. Unser Einsatzteam traf sich heute mit ihm, um über diesen schrecklichen aber vermeidbaren Zwischenfall zu sprechen. Er bestätigte uns, dass er so einen Versuch nicht wieder starten wird. Wenn er das nächste Mal Tiere aus der EU kauft, wird er sie in den Irak einfliegen lassen. Im Namen unserer Einsatzteams (Eyes on Animalls, Animal Welfare Foundation/TSB) möchten wir uns bei allen Beteiligten bedanken, die mitgeholfen haben die Bullen wenigstens aus dem Transporter zu holen – unseren Ansprechpartnern vor Ort, den Medien und allen Tierschutzorganisationen, wie der CIWF UK, die ihre Mitglieder informiert und dazu aufgefordert haben Protestbriefe an die Behörden zu schreiben.
Wir werden eine Begleitperson für diesen Transport durch die Türkei organisieren. Da unsere Einsatzteams ausgepowert sind und der Osten der Türkei für sie nicht sicher ist, hoffen wir einen freiberuflichen Mitarbeiter akquirieren zu können, der schon früher hier für uns tätig war. Leider haben die Tiere noch eine weite Reise vor sich, die im Schlachthof enden wird …