Heute haben wir den Milchziegenbetrieb Papen-Olbach in Vragender (NL) besucht. Traditionell werden Ziegen in Strohscheunen mit nur einer Bodenebene gehalten. Aber Ziegen sind Kletterer und ruhen sich gerne an einem geschützten, erhöhten Platz aus. Außerdem bevorzugen sie festen Boden. Vor diesem Hintergrund suchte Mattijn Papen-Olbach nach einer neuen Möglichkeit, seine Ziegen unterzubringen. Was mit ein paar Betonblöcken im Stroh begann (die Ziegen liebten es, auf ihnen zu liegen), hat sich zu einem kleinen Versuchsstall mit verschiedenen Betonebenen entwickelt (von niedrig bis hoch), auf denen sie leben können. Mattijn verwendet Kameras, um das Verhalten und die Vorlieben der Ziegen genau zu beobachten. Der Urin und der Kot der Ziegen werden getrennt und kontinuierlich entfernt, um die Treibhausgasemissionen zu verringern.
Gemeinsam mit Mattijn und dem Mitentwickler Geitenbelang haben wir die Ziegen im Versuchsstall über eine Webcam beobachtet. Anschließend besuchten wir den Stall. Wir sahen, dass die Ziegen auf der oberen Ebene hauptsächlich ruhten und auf der unteren Ebene mehr Aktivität herrschte. Es ist geplant, den gesamten Stall im nächsten Jahr umzubauen.
Positiv bewerten wir die Stallgestaltung von Papen-Olbach und Geitenbelang, die dem Bedürfnis der Ziegen, zu klettern und sich auf einer höheren Ebene niederzulassen, mehr Rechnung trägt. Wir ziehen es vor, dass die Ziegen die freie Wahl haben. Wir können uns beispielsweise vorstellen, dass Ziegen, die kurz vor der Geburt sind oder unter schmerzhaften Gelenken oder Eutern leiden, eine weiche Liegefläche mit Stroh bevorzugen würden. Ein weiterer Vorteil in Papen-Olbach ist, dass die Ziegen einen Teil des Jahres nach draußen gehen können, wann immer sie wollen.
Wir sprachen auch darüber, geschützte und bequeme Liegeplätze zu schaffen und den Beton „aufzurauen“, damit die Ziegen in ihrem Verhalten nicht durch ihre Angst vor dem Ausrutschen eingeschränkt werden. Mattijn und Frank von Geitenbelang werden die Versuchsergebnisse nutzen, um zu entscheiden, wie sie auf diese Herausforderungen reagieren wollen.
Wir bedanken uns bei Mattijn und Frank für den interessanten Besuch und ihre Motivation, einen so ziegenfreundlichen Stall wie möglich zu gestalten.