Der Transport von Rindern in doppelstöckigen Transportern bringt das Problem mit sich, daß viele Rinder während des Transportes nicht genügend Kopffreiraum haben. Wir haben dieses Problem in Schlachthäusern als auch auf öffentlichen Rindermärkten beobachtet. Heute hatten wir beschlossen zu überprüfen, ob dieses Problem auch bei kleineren, privaten Rindersammelstationen besteht. Wir gingen kurzerhand zur Sammelstation Pali. Obwohl wir unangemeldet vorbeikamen, wurden wir herzlich begrüßt und uns wurde gestattet uns umzuschauen. Pali hatte allerdings keine ausgewachsenen Rinder, da sie nun fast ausschließlich mit jungen Kälbern handeln. Wir fanden in der Zentrale 2-4 Wochen alte Hollsteiner-Kälber aus Tschechien und Deutschland. Die Ställe waren reichlich mit Stroh eingestreut und wir fanden keine kranken oder toten Tiere. Es gab viele Mitarbeiter, die die Kälber bewegten und sie mit Milch versorgten. Wir konnten kein Schreien und kein grobes Verhalten beobachten. Die Tränken für die Kälber sind mit Nippeln ausgestattet, damit können die Kälber ihrem natürlichen Saugreflex nachgehen. Die Tränkestellen sind auch mit Trennwänden ausgestattet, so daß jedes Kalb von seinem Nachbarn ungestört trinken kann. Das ist ein großer Fortschritt im Gegensatz zu den vielen anderen Kälbersammelstationen, die wir in Europa besucht haben, in denen den Kälbern Elektrolytwasser in einfachen Eimern gegeben wird.
Eyes on Animals bleibt überzeugt, daß noch säugende Tiere nicht auf Langzeittransporten transportiert werden sollten (Kälber trinken gewöhnlich spätestens nach 4 Stunden Milch, dies können sie auf einem Langzeittransport nicht, zudem sind sie von Natur aus sehr empfindlich und sollten in diesem Alter noch bei ihren Müttern sein). Wir müssen dieser Sammelstation jedoch ein Lob aussprechen, da sie ihr Bestmöglichstes tun.