Eyes on Animals verbrachten die gesamte Nacht auf der Autobahn um niederländische Tiertransporter zu überprüfen. Spät nachts entdeckten wir einen geparkten Tiertransporter der Firma Vermeulen, geladen mit Schweinen. An Bord waren Eber im Alter von ca. 5-6 Monaten. Einige Abteile waren überladen, andere Abteile hatten eine annehmbare Ladedichte. In den überladenen Abteilen haben die Tiere heftig miteinander gekämpft. Wahrscheinlich sind sie bei der Ladung gemischt worden, und mussten in den überfüllten Abteilen ihre Rangordnung neu herstellen. Ein Eber keuchte sehr schwer und blutete aus seinem Mund, er machte einen sehr gestressten Eindruck und wurde immer wieder von anderen Ebern gebissen.
EoA versuchte erfolglos den AID zu rufen, der aber leider nicht kommen konnte. Sie versicherten uns, dass die Eber von einem VWA- (Landwirtschaftsministerium) Veterinär nach der Ankunft im Schlachthaus überprüft würden. Aber wir blieben vor Ort, da wir wissen dass nicht immer ein Veterinär bei der Entladung anwesend ist, und dass es oftmals vorkommt, dass Veterinäre nicht genau hinschauen und ein Problem erkennen.
EoA wird der Transportfirma sowie den niederländischen Behörden das Videomaterial und eine Beschwerde schicken. Es ist weithin bekannt, dass Schweine in einem geparkten Transporter mehr kämpfen als in einem fahrenden. Deshalb sollte der Fahrer die Schweine in der Nacht laden und direkt zum Schlachthaus fahren und abladen, anstatt die Schweine früh zu laden und einige Stunden zu parken bzw. zu schlafen. Kämpfe unter Schweinen sind ein ernstzunehmendes Tierschutzproblem beim Transport, und können nur verhindert werden, wenn gemeinsam aufgewachsene Schweine zusammengeladen werden und die Transportstrecke so geplant wird, dass lange Park- bzw. Wartezeiten auszuschließen sind.