80% der Rinder, die im Kumasi-Schlachthof ankommen, stammen aus Burkina Faso und waren tagelang unterwegs, bevor sie den Schlachthof erreichen. Die Straßen sind extrem holprig und man kann nur langsam fahren. Die Transporter sind überfüllt, es herrscht extreme Hitze, es gibt kein Wasser und viele Tiere haben lange Hörner. Die meisten sind bereits krank, bevor sie beladen werden – das ist auch der Grund warum sie zum Schlachten geschickt werden. Viele von ihnen sind bereits bei der Ankunft in Kumasi schon tot oder sterben kurz darauf. Dehydriert, völlig erschöpft oder niedergetrampelt.
Letztes Jahr haben wir den Managern und Arbeitern des Kumasi-Viehschlachthofs die Benutzung eines Bolzenschussgerätes erläutert und sie im Umgang damit geschult – und Ihnen auch ein solches gespendet.
Die meisten von ihnen standen dem positiv gegenüber und wollten es nutzen, da es den Vorteil hat, die Tiere im Stehen zu betäuben. Das Mühsame zu Fall bringen und das Verdrehen des Halses, um dem Tier dann bei Bewusstsein die Kehle durchzuschneiden – würde somit entfallen. Leider wurde der Gebrauch jedoch eingestellt, da einige der Händler und Fleischeinkäufer der Ansicht waren, dass Betäuben der Tiere vor der Schlachtung nicht mit ihren islamisch religiösen Ansprüchen vereinbar sei. Sie waren darüber sehr verärgert.
Somit haben wir in diesem Jahr den „Mushroom- Stunner“ mitgebracht, ein nicht penetratives Bolzenschussgerät, welches zwar den Schädel trifft, aber nicht ins Gehirn eindringt.
Möglicherweise wird dieses Gerät eher akzeptiert, und der Schlachthof wird diesen Service für diejenigen Kunden anbieten, die dafür offen sind. Gegenwärtig können wir für die Tiere in Kumasi nicht viel mehr tun. Wir bemühen uns die Versorgung der Tiere mit Wasser sicherzustellen, insbesondere für diejenigen, die als Downer ankommen und völlig erschöpft, entkräftet oder krank sind. Unser nächstes Ziel ist es, die Schlachthofbetreiber davon zu überzeugen, geeignete Entladerampen zu bauen. Es gibt noch so viel zu tun..
Kurzer Film, der zeigt, womit WACPAW und Eyes on Animals konfrontiert sind und was sie versuchen zu verbessern.