Sonntag. Da der nahegelegene Versorgungsstall in Svilengrad voll ist, erwarten wir für heute und morgen viele Tiertransporter an der Grenze. Heute kontrollieren wir nur Rindertransporte und die Temperaturen bleiben sehr hoch: schon vor 10 Uhr ist es 33°C heiss. Am Nachmittag dokumentieren wir Temperaturen in den Transportern von über 37°C, und dennoch schalten nicht alle Fahrer das Ventilationssystem an, um in den stehenden Fahrzeugen für bessere Durchlüftung zu sorgen. Wir sehen Tiere mit Nasenausfluss, einige husten und ein Stier hat ein abgebrochenes Horn, das stark blutet. Die Warteschlange bis zur Grenze ist extrem lang und wird im Verlaufe des Tages immer länger. Tiertransporter haben Schwierigkeiten, sich einen Weg nach vorne zu bahnen, weil auf der einen Fahrspur alle anderen LKWs anstehen und die zweite Spur immer wieder von Fahrern blockiert wird, die ihre LKWs dort parken, um zu schlafen. Einige wenige Tiertransporter schaffen es, sich in einer halben Stunde durch die lange Kolonne zu manövrieren, andere bleiben viel länger stecken – bis zu zwei Stunden – und dies ist lediglich die Zeit, die sie benötigen, um die bulgarische Grenze zu erreichen. Danach müssen die Tiere noch viele weitere Stunden in den stehenden Transportern ausharren, bis sie endlich in der Türkei weitertransportiert werden.