Zum vierten Mal besucht das Team von TSB|AWF und Eyes on Animals die Stadt Skaryszew, um zu überprüfen, ob sich die Bedingungen für die Pferde auf dem jährlichen Markt verbessert haben. Die Chancen für eine langfristige Verbesserung stehen gut, da im Herbst ein neuer Bürgermeister gewählt wurde. Im Februar wurden wir eingeladen, einen Lehrgang zur rechtlichen Situation des Marktgeschehens für die polnischen Beamten zu halten, die den Markt überwachen. Die Teilnehmenden wirkten sehr interessiert.
Tag 1, Zugpferde:
Der erste Einsatztag beginnt für unser Team, wie üblich, in der Nacht zuvor. Obwohl der Markt offiziell erst um 5.00 Uhr morgens öffnet, stehen wir Patrouille, um zu überprüfen wie viele Fahrzeuge zu früh eintreffen. Im Vergleich mit den letzten Jahren ist die Situation besser. Der Grossteil der Transporter kommt am frühen Morgen an. In diesem Jahr werden mehr Pferde gekauft: Über 300 sind es, was zu Platzproblemen für die Tiere führt. Die Veranstalter haben mobile Abladerampen vorbereitet, deren Verwendung wir auch mehrmals beobachten. Jedoch sind nicht alle Teilnehmenden ausgebildet oder geduldig genug, die Abladerampen zu verwenden, die eine sicherere Entladung garantieren sollen. Wir dokumentieren die Stürze zweier Pferde beim Entladen, verursacht durch die falsche Verwendung von Laderampen. Zum Glück verletzen sich die Pferde nicht.
Es ist sehr windig und es regnet mit zwischenzeitlichen Hagel- und Schneestürmen. Zahlreiche Polizisten sind anwesend. Das verhindert, trotz Verbot, jedoch nicht den übermässigen Alkoholkonsum auf dem Marktplatz.
Die tierärztlichen Kontrolleure sind deutlich kooperationsbereiter und verfolgen einen neuen Ansatz bei der Überprüfung der Fahrzeuge. Sie verwenden Checklisten, durch die unsere Bedenken sofort durch kompetente Behörden bestätigt werden können. Im Grossen und Ganzen sehen wir auf dem Markt eine positive Entwicklung und Hoffnung auf Seiten der Veranstalter. Was die Marktteilnehmer betrifft, wird es noch eine Weile dauern, bis sich eine Veränderung einstellt – die vermutlich auch einen kulturellen Wandel benötigt.