Eyes on Animals kontrollierte heute das Ausstallen von Geflügel auf einem Zuchtbetrieb in den Niederlanden. In der Nacht kam die Greiferkolonne mit zwei Geflügeltansportern an, um die Hennen für den Schlachttransport nach Polen auszustallen. Das Handling der Tiere war sehr grob und achtlos. Jedes der Tiere wiegt zirka 4.2 kg. Jeweils zwei Hennen wurden auf einmal an den Beinen gepackt und kopfüber in die Transportkiste gestopft. Die Kisten waren gerappelt voll, aber leider sieht es die EU-Regelung so vor, sodass wir nichts unternehmen konnten… dies ist leider gängige Praxis, da in der Geflügelbranche noch niemand höhere Standards angesetzt hat.
Ein Vorfall verschlimmerte unseren Einsatz noch. Beim Versuch einen Stapel vollbeladener Geflügeltransportkisten auf den Transporter zu laden, kippte der Stapel … und eine Kiste fiel dabei von oben auf den Boden! Die Hennen schrien und es war plötzlich alles voller Blut, etliche Tiere waren verletzt. Aber die Greifer legten die blutüberströmte Kiste einfach wieder auf den Stapel zurück. Der Züchter sah dabei zu, unternahm aber nichts. Erst als wir dem Vorarbeiter der Greifkolonne sagten, dass es schlecht für den Unternehmensruf sei, wenn er die Kiste nicht kontrollieren lässt, reagierte dieser. Er gab den beiden jungen Mitarbeitern die Anweisung, die Kiste mit den verletzten Tieren wieder zu entladen. Diese beschwerten sich und fanden es völlig überflüssig… sie logen sogar, es gebe kein Blut. Der Vorarbeiter entfernte daraufhin das tote Tier aus der Kiste und setzte sie wieder auf den Stapel. Die restlichen Tiere seien ja „noch“ am Leben. Der Züchter ärgerte sich dabei noch über seine verlorenen “4 Euro” Gewinn. Zudem achtete keiner der Mitarbeiter beim Ladevorgang auf eingeklemmte Tiere. Die Greifkolonne und der Züchter machten insgesamt einen sehr unprofessionellen und gleichgültigen Eindruck.
Morgen werden wir das Unternehmen besuchen und mit dem Geschäftsführer der Greifkolonne sprechen. Wir möchten ihnen unsere Tierschutz-Schulung empfehlen. Je nach Gesprächsverlauf, werden wir dann entscheiden, welche Maßnahmen wir ergreifen, und ob wir den Namen des Unternehmens öffentlich machen. In jedem Fall geht ein Beschwerdebrief über diesen Einsatz an die niederländische Behörde.
Wir möchten Vertreter der Geflügelbranche dazu bewegen, Verbesserungen zum Wohle der Tiere zügig umzusetzen. Aber es liegt jetzt alleine an der Kooperationsbereitschaft des Unternehmens.