Zwei Teams von Eyes on Animals besuchten heute Morgen und am Nachmittag den jährlich stattfindenden Pferdemarkt. Während unseres Besuchs am frühen Morgen zwischen 4:30h und 7:30h waren weder die NVWA (Niederländische Kontrollbehörde) noch ein zusätzlicher Veterinär vor Ort, um Pferde auf Krankheitsanzeichen oder kupierte Schweife zu überprüfen. Am Nachmittag, kurz nach der Ankunft unseres zweiten Teams, machten wir mit den vom Markt Elst angestellten Veterinär und dessen Assistentin, einen Rundgang über den Markt. Das fanden wir sehr gut. Doch leider waren die meisten Pferde mit Problemen, die wir am Morgen gesehen hatten, nicht mehr zu finden.
Laut Veranstalter waren 1375 Pferde, Ponies und Esel da. Sehr gut war, dass der Veranstalter Veterinäre eingestellt hatte, die ab 4:00 Uhr Morgens an beiden Eingängen die ankommenden Tiere kontrollierten. Allerdings sollten die Kontrollen genauer und strenger durchgeführt werden. Im Allgemeinen waren die Tiere in gutem Zustand, aber es waren auch einige Tiere zugelassen, deren Zustand besorgniserregend war. Zwei Ponies hatten stark deformierte Beine und einige Miniaturpony-Fohlen waren viel zu jung und in schlechtem Allgemeinzustand: Eines der Ponies lag nur bei den Vormittagskontrollen und zwei Ponies schienen Fieber zu haben. Das Vormittagsteam von Eyes on Animals sah ein Pony dem ein Auge fehlte. Aus der Augenhöhle lief Eiter und es schien infiziert zu sein.
Eyes on Animals setzte den Veranstalter von diesem Tier in Kenntniss und sie teilten unsere Sorge. Da die anwesenden Veterinäre aber ihre Posten am Markteingang nicht verlassen konnten und die NVWA nicht vor 10:00 Uhr erwartet wurde, konnte keine Behandlung stattfinden. Am Nachmittag waren die Miniatur-Ponies dann nicht mehr da. Der Veterinär der Veranstaltung behauptete, dass das Pony mit dem fehlenden Auge zu recht auf dem Markt zugelassen war.
Und wieder einmal findet unser Team auf niederländischen Märkten Pferde mit kupierten Schweifen – drei Belgische Kaltblüter. EonA vermutet, dass sie nach dem 01.09.2001 geboren sind. Seit dem 01.09.2001 ist das Kupieren der Schweife verboten. Eyes on Animals ist enttäuscht, dass die selbst aufgesetzten Regeln des Marktprotokolls, die den Handel von Pferden mit kupierten Schweifen verbietet, nicht eingehalten und durchgesetzt werden. Eyes on Animals wird darauf bestehen, dass diese beim nächsten Pferdemarkt in Elst und auf den kommenden Pferdemärkten Zuidlaren und Hedel, die im Herbst stattfinden, umgesetzt werden.
Gut war der Abstand zwischen dem Pferdemarkt und dem parallel dazu statt findenden Jahrmarkt. Die laute Musik vom Jahrmarkt war hier nicht zu hören. Allerdings waren einige Pferde in der Nähe vorn Bars angebunden, in denen der Lärm und die Musik ohrenbetäubend war.
Auf dem Markt waren zweireihig Anbindstricke gespannt, um große und kleinere Pferde daran anbinden zu können. Dies muss unbedingt geändert werden, da viele Großpferde über die unteren Strick traten und damit Verletzungen riskierten. Am besten ist es Groß- und Kleinpferde getrennt von einander unterzubringen und anzubinden. Einige Pferde rutschten auf den nassen Pflastersteinen aus und gerieten dadurch in Panik. Um dies zu verhindern, wäre das Ausstreuen von Sand sehr hilfreich. Wasser stand zur Verfügung und die Händler tränkten die Tiere mit Eimern. Heu gab es auch. Zuerst schien die Menge ausreichend zu sein, aber gegen Mittag war alles aufgebraucht. Eyes on Animals konnte in der Regel keine Misshandlungen oder extrem grobes Verhalten beobachten – trotzallem waren einige Händler unnötig grob im Umgang mit den Tieren und einige benutzten sogar Stöcke. Die fünf Mitarbeiter der Exportabteilung machten einen guten Job. Sie verteilten Wasser und Heu. Sie trugen erkennbare Jacken und sorgten für Ruhe.
Obwohl dies einer der besseren Märkt ist, haben wir Verbesserungsvorschläge für die Zukunft. Der Veranstalter ist bereit stetig den Tierschutz zu verbessern und arbeitet sehr gut mit den Veterinären und den Aufsichtspersonen (in diesem Fall EonA und Dierenbescherming) zusammen. Jeder ist offen für die Anliegen der anderen und reagiert bei Beschwerden.
Eyes on Animals wird weiterhin mit dem Marktveranstalter Elst und dem NVWA-Tierschutzteam im Gespräch bleiben, um die Anwesenheit der Behörden bei der Ankunft der Pferde sicherzustellen. Somit sollen beim nächsten Mal die Anforderungen des Marktprotokolls und die Niderländischen Gesetzte vollständig umgesetzt werden und verletzte Pferde und Pferde mit kupierten Schweifen nicht länger akzeptiert werden. Nur so kann der Teufelskreis durchbrochen werden.