Heute untersuchte Eyes on Animals Viehtransporter auf einem Parkplatz in Südholland. Gewöhnlich warten hier die Fahrer bis die Tiere in einem nahegelegenen Schlachthof entladen werden können.
Wir kamen gegen Mittag an. Die Außentemperatur betrug ca 26 Grad Celsius. Aufgrund der hohen Bäume am Rande des Parkplatzes gab es genug Schatten für die Viehtransporter. Vor Ort waren 3 Fahrzeuge mit Kälbern. Zwei davon waren zwangsbelüftete, geschlossene LKWs (komplett geschlossen mit mechanischen Ventilatoren) der Firmen Van Drie und Van der Poll. Einer war ein konventioneller Truck ( natürlich belüftet) von der Firma Van Rooyen. Die Wartezeit betrug ungefähr 20-30 Minuten. Die Fahrer von Van Rooyen und Van Drie waren so freundlich mit uns zu sprechen. Ein Punkt, über den sie mit uns sprachen, war daß die Kälberschlachthöfe immer mehr Aufmerksamkeit auf den Hitzestress legen. Man schaffe z. B. Schattenstellplätze für die wartenden LKWs am Schlachthofstandort. Glücklicherweise haben wir keine Kälber, die sich im Van Rooyens konventionellen Viehtransporter befanden, an Hitzestress leiden sehen. Der Fahrer hatte das Dach geöffnet um für zusätzliche natürliche Belüftung zu sorgen.
Der zwangsbelüftete, geschlossene LKW von Van Drie hatte jedoch keine Seitentüren und/oder Inspektionsluken. Der Fahrer informierte uns, daß er aufgrund dessen die Kälber nicht zeigen könne. Nach Meinung von Eyes on Animals ist dies ungenügend, gerade weil der Truck erst Baujahr 2019 ist. Zu diesem Zeitpunkt sollten sowohl Van Drie als auch das Unternehmen, das das Fahrzeug entwickelt hatte und auch die offiziellen Stellen gewusst haben, das der Zugang und die Sicht auf die Tiere genauso entscheidend für das Tierwohl ist. Zudem ist dies gesetzlich verankert (Regulation (EC) Nr.1/2005, Annex I, Kapitel II, 1.1 f).
Der Entwickler des Transporters informierte uns, daß das Heck des LKWs wie eine Tür geöffnet werden kann. Dies erscheint uns jedoch nicht sicher und praktikabel für Inspektions- und Zugangszwecke. Außerdem sind die Kälber im vorderen Teil des Fahrzeugs dann immer noch nicht deutlich sichtbar und zugänglich. Wir werden deshalb diesen Gesichtspunkt (LKWs ohne seitliche Türen und/oder Inspektionsluken) mit den Behörden erörtern.
Der zwangsbelüftete geschlossene Truck von Van der Poll, hergestellt von Pezzaioli, hatte glücklicherweise Seitentüren. Jedoch wollte der Fahrer nicht mit uns sprechen. Deshalb waren wir nicht in der Lage die Kälber zu sehen.
Nach 14 Uhr waren keine LKWs mehr auf dem Parkplatz. Wir gehen davon aus, daß der Schlachthof heute aufgrund der Mittagshitze früher mit der Anlieferung und Schlachtung der Tiere begonnen hat. Dies wäre auf jeden Fall ein Signal in die richtige Richtung.