Die beiden Transporter der Firmen Interexpres und Verbert mit Rindern aus Österreich, die am Tag zuvor um 4 Uhr morgens an der Grenze angekommen sind, müssen auch heute noch den ganzen Tag auf die Genehmigung zur Weiterfahrt warten. Das Problem besteht darin, dass der Käufer der Tiere den Importzoll noch nicht bezahlt hat. Erst wenn der Betrag überwiesen ist, kontrollieren die Zollbeamten die Transporte. Unser Team fordert die Fahrer auf, die trächtigen Färsen nicht im Fahrzeug warten zu lassen, sondern sie bei der Versorgungsstation zu entladen. Die Fahrer entgegnen jedoch, dass der Käufer nicht bereit ist, die Kosten für die Entladung zu übernehmen, und sie selber auch nicht.
Der kranken Kuh, die am Tag zuvor von einem Tierarzt versorgt wurde, scheint es heute besser zu gehen, aber wir hören immer noch ein leichtes Keuchen. Mehreren Kühen läuft Schleim aus der Nase. Die Transporter sind ziemlich eng geladen, so dass sich nicht alle Kühe gleichzeitig hinlegen können. Die Bedingungen in den Transportern verschlechtern sich im Laufe des Tages zusehends. Bis zum Abend ist die Einstreu nass und stark verschmutzt. Die Kühe sind hungrig und wir beobachten, dass einige die verschmutzte Einstreu fressen. Wir fordern die Fahrer auf, die Kühe zu füttern, doch diese entgegnen lediglich, dass ihr Futtervorrat leer sei und sie sowieso gleich weiterfahren dürfen.
Erst spätabends fahren die beiden Transporter endlich weiter. Die schwangeren Färsen mussten 40 Stunden an der türkischen Grenze ausharren, eingesperrt in enge und dreckige Transporter und ohne ausreichend mit Futter versorgt zu werden. Wir werden bei den zuständigen Behörden Beschwerde einreichen.