Irische Milchkälber leiden extrem auf den Transporten zu Mastanlagen in Europa. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Recherche von Eyes on Animals und der französischen Organisation L214.
Die Recherche fand vom 14 bis 17 März statt, wobei 23 irische Tiertransporte begleitet wurden, um die Bedingungen zu kontrollieren, denen die Tiere ausgesetzt sind.
Abgesehen von den Misshandlungen, funktionierten Trinkvorrichtungen an Bord der irischen Transporter nicht oder waren für Kälber ungeeignet. Infolgedessen konnten viele Kälbchen auf der langen Reise, eingeschlossen die lange Seeüberfahrt auf der Stena line Fähre von Rosslare nach Cherbourg (FR), nichts trinken.
Die Kälber kamen erschöpft, durstig und hungrig an den französischen Kontrollstellen an. Der Umgang war schlecht, insbesondere bei Qualivia in Tollevast, wo die NGOs 2-4 Wochen alte Kälbchen sahen, so jung dass sie kaum laufen konnten. Sie wurden geschlagen, getreten, geboxt, angesprungen, an den Ohren gezogen und es wurde ihnen Nahrung und Ruhe vorenthalten. Kontrollstellen sollen Plätze sein, an denen die Tiere gemäß EU-Vorschrift versorgt werden können und ausreichend Ruhe und Futter erhalten, bevor sie weiter zu Mastanlagen in den Niederlanden transportiert werden. Die Misshandlungen waren schwerwiegend. Kälber brachen vor Schmerzen zusammen, sie zogen die Hinterbeine am Boden entlang, unfähig wieder auf zu stehen. Ein Arbeiter warf ein Kälbchen auf den Betonboden und sprang mit voller Kraft auf seinen zerbrechlichen Körper, während andere Mitarbeiter einfach zusahen.
Irland exportiert jährlich mehr als 100.000 nicht abgesetzte Kälber in die EU, Nordirland etwa 10.000 Kälber. Das macht Irland zu einem der größten Exporteure nicht abgesetzter Kälber in Europa. Der Großteil der Kälber geht in die Niederlande, dem größten Produzenten für Kalbfleisch in Europa, der im Durchschnitt schon alleine 50.000 Kälber aus Irland importiert.
Nicola Glen, UK & IE Sprecherin von Eyes on Animals: “Es ist herzzerreissend, wenn man sieht wie diese schutzlosen Tiere, noch wackelig auf den Beinen und noch auf die Milch ihrer Mütter angewiesen, grausamer Gewalt auf den Transporten zu niederländischen Mastanlagen ausgesetzt sind. Die Niederlande ist die treibende Kraft hinter diesen Transporten und Irland ist der Hauptlieferant. Beide Länder sollten die Verantwortung für das Wohlergehen der Kälber übernehmen.“
Lesley Moffat, Direktorin von Eyes on Animals: “Um den Teufelskreis in der Milchindustrie zu beenden, bei dem so viele ungewollte Kälber produziert werden, müssen wir die gesamte Milchindustrie überdenken. Entweder hören wir auf Milchprodukte zu konsumieren, oder die Milchindustrie bindet die Kalbfleischproduktion in den Milchbetrieb mit ein, wobei die Kälber bei ihren Müttern in der Herde mit aufgezogen werden. Es gibt immer mehr Milchbauern in Großbritannien und auch in den Niederlanden die dies tun, und sie haben unsere Unterstützung.”.
L214 und Eyes on Animals haben seitdem sowohl gegen die französische Kontrollstelle Qualivia in Tollevast und gegen den Mitarbeiter der Kontrollstelle, Klage wegen der Misshandlungen an den Kälbern erhoben. Die zuständigen Behörden in den Niederlanden, Frankreich und Irland wurden über die dokumentierten Verstöße durch die zwei Organisationen informiert, welche ernsthafte Maßnahmen fordern. Zusätzlich führen beide Organisationen eine Petition gegen den Transport nicht abgesetzter Tiere, die an die Europäische Kommission weitergeleitet wird.
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Hier ist der Link zur englischen Webseite dieser Kampagne mit einem kurzen Video: https://www.L214.com/unweaned-calves
Hier geht es direkt zur Petition : https://www.l214.com/unweaned-calves#petition
Für Bilder, Filmmaterial oder weitere Fragen kontaktieren Sie bitte:
- Lesley Moffat, Eyes on Animals Direktorrin unter +31 611882632 oder lesley@eyesonanimals.com
- Nicola Glen, UK und IE Sprecherin und Inspektorin für Eyes on Animals unter +44 1932 739596 oder nicola@eyesonanimals.com
- Isis La Bruyère, L214 Inspektorin unter +33 782594979 oder isis.la@l214.com
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