Das von der Industrie aufgestellte Hitze-Protokoll schützt die Schweine nicht vor Hitzestress und wird regelmäßig mißachtet. Bei unseren Inspektionen hat Eyes on Animals viele Schweine beobachtet, die in den Warteschlangen außerhalb der Schlachthöfe unter Hitzestress litten. Zahlreiche Schweinetransporte kamen an, als die Temperatur bereits 35 Grad überschritt. Das bedeutet, dass die Industrie ihre eigenen Regeln nicht einhält, da laut ihrem Hitze-Protokoll Transporte bei über 35 Grad nicht erlaubt sind.
Schlachthäuser sind oftmals veraltet. Während die Zahl der Schlachttiere in den vergangenen Jahren weiter anstieg, blieb die Mehrheit der Stallungen unverändert klein. Dies führt zu langen Warteschlangen außerhalb der Schlachthöfe, da die Tiere nicht entladen werden können. Während der Hitze führt dies zu großem Leid. Einige Schlachthöfe haben Parkplätze, wo Transporter im Schatten warten können, aber nicht alle bieten diese Möglichkeit. Wenn Ventilatoren vorhanden sind, gibt es oft nicht genug davon, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten oder sie sind einfach viel zu klein. Eyes on Animals ist der Meinung, dass Schlachthöfe ihre Anlagen an die gestiegene Zahl der Schlachttiere anpassen und Bedingungen schaffen müssen, Leiden zu lindern.
Außerdem ist Eyes on Animals der Meinung, dass Transporte über 29 Grad nicht akzeptabel sind (gemäß dem unten stehenden Temperatur-Luftfeuchte-Index, der aufzeigt, dass Schweine ab 29 Grad in Gefahr sind). Um großes Leiden zu verhindern, sollte ein Transport bei über 29 Grad verboten und dafür Nachttransporte in Betracht gezogen werden. Viele Schlachthöfe und Fahrer sind gewillt, nachts zu arbeiten, aber Auflagen der NVWA (Niederländische Verbraucher- und Lebensmittelschutzbehörde) verhindern dies häufig. Eyes on Animals wird mit ihr Kontakt aufnehmen, um die bei unseren Inspektionen erkannten Probleme zu besprechen.