Seit 2011 ist die Grenze zwischen der Europäischen Union und der Türkei für Tiertransporte aus der EU in die Türkei geöffnet. Ein Großteil der Tiere kommt von sehr weit her und muss stunden- oder sogar tagelang an diesem Grenzübergang warten. Wir haben bereits hunderte von Tieren gesehen, die an diesem Grenzübergang aufgrund dieser langen Wartezeiten oder der schlechten Transportbedingungen (Überfüllung, Hochträchtigkeit, extreme Hitze, Dehydrierung) schwer erkrankt waren. Heidi war eines dieser Tiere.
Meistens ließ man die Tiere einfach verenden, oder in einigen Fällen ordnete der Importeur an, dass man ihnen noch auf dem Transporter die Kehle durchschneidet, um sie von ihren Qualen zu erlösen. Doch diese Methode, sie von ihren Qualen zu „erlösen“, ist sehr grausam, zumal die Tiere bereits so viel Leiden mussten. Deshalb hat Eyes on Animals einem nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt lebenden privaten Tierarzt einen Bolzenschussapparat zur Verfügung gestellt. Bei ihm können Lkw-Fahrer, die verletzte Tiere an Bord haben, anrufen, um ihre Tiere auf humane Weise zu betäuben und dann ausbluten zu lassen. Wir haben die Tiertransportunternehmen davon in Kenntnis gesetzt, ebenso wie Teams anderer NRO, die häufig Tiertransporte an dieser Grenze kontrollieren, und hoffen, dass kein Tier mehr so leiden muss wie Heidi. Dies ist nicht wirklich eine „gute Nachricht“, da diese Langstreckentransporte in die Türkei immer mit Tierleid verbunden sind und wir denken, dass diese verboten werden sollten. Aber zumindest kann man nun mit einem Bolzenschussgerät den verletzten/kranken Tieren etwas Linderung verschaffen.