In mehreren kommerziellen Schlachtbetrieben in Europa durfte Eyes on Animals Videokameras installieren, um das Verhalten der Tiere beim Betäuben mit Kohlendioxid im Paternoster-System zu filmen. Mit diesem Filmmaterial wollten wir eine Diskussion über die Betäubungsmethoden CO2 und Elektroden auslösen und die Frage aufwerfen, ob es nicht an der Zeit ist für eine völlig neue humanere Alternative. Bisher schien die Meinung vorzuherrschen CO2 sei die schonendere Methode… aber nur wenigen ist das Verhalten der Schweine beim Eintauchen in die CO2-Gaskammer bekannt. Tesco UK hatte bereits ihre Lieferanten dazu gedrängt, auf CO2 umzustellen, mit der Begründung CO2 sei die humanere Betäubungsmethode. Wir waren aber der Meinung, dass hierfür der Nachweis fehlte. Im Januar 2014 erhielten wir dann die offizielle Erlaubnis der Schlachtbetriebe unseren Film öffentlich zu machen. (Klicken Sie bitte: HIER).
Der veröffentlichte Film weckte die Aufmerksamkeit zahlreicher Wissenschaftler und Hersteller von Schlachthofeinrichtungen. Unternehmen mit denen EonA engen Kontakt hatte, fingen an nach humaneren Alternativen zu forschen. Und auch viele andere Tierschutzorganisationen befassten sich damit wie AWF/TSB, Eurogroup, die niederländische Partei für Tiere und sogar Europaabgeordnete, die uns schließlich einluden einen Vortrag beim InterGroup-Meeting abzuhalten: (lesen Sie bitte: HIER ).
Eine offene neuartige Diskussion über das Betäuben von Schweinen war entfacht, deren Grundtenor, auch von der Fleischindustrie, lautete: es ist Zeit für eine schonendere Betäubungsmethode. Die CO2-Inhalation ist äußerst schmerzhaft und die Schweine zeigen Symptome größter Panik. Sie versuchen zu fliehen, ringen krampfhaft nach Luft und springen gegen die Kammerwände. Zudem reizt CO2 die Schleimhäute im Rachen- und Nasenbereich extrem.
Die gute Neuigkeit ist nun, dass das niederländische Repräsentantenhaus heute einem Antrag zum Ausstieg aus der CO2-Betäubung bei Schweinen zugestimmt hat! Der Antrag muss aber erst noch im Senat verabschiedet werden. Es sieht aber sehr vielversprechend aus! Wir sind fest der Überzeugung, dass ein Ausstieg zu neuen Wegen führen würde – wie die Bereitstellung finanzieller Mittel zur Erforschung neuer Betäubungsmethoden durch die Regierung und Fleischindustrie. Das würde die Entwicklung einer Alternative deutlich beschleunigen und Milliarden von Schweinen würde eine qualvolle Betäubung vor der Schlachtung erspart.