Erneut spielt sich an der türkischen Grenze in Kapikule ein Tierschutzdrama ab. Diesmal betroffen: 28 tragende Wasserbüffel aus Norditalien. Sie stecken im Grenzgebiet fest, weil in den Begleitpapieren ein Fehler ist. Der Transport erreichte die Grenze vergangenen Mittwoch, den 8.10.2014, nach einer Transportstrecke von mehr als 2000 Kilometern. Der bulgarische Grenzposten ließ den Transporter durch, aber die türkischen Veterinäre verweigerten die Einreise in die Türkei. Die Tiere müssen auf dem Transporter bleiben, der zwischen den Landesgrenzen im Dutyfree-Gebiet parkt. Die Begründung für das Importverbot ist, dass die Tiere aus dem Piemont kommen und diese Gegend in der Vergangenheit für Exporte gesperrt war wegen der Blauzungenkrankheit. Das ist derzeit jedoch nicht mehr der Fall, aber die Importformulare waren seitens der Behörden noch nicht korrigiert worden. Dieser bürokratische Fehler verhindert die Abfertigung des Transportes.
Berker, unser ehrenamtlicher Mitarbeiter und angehende Tierarzt aus Istanbul, fuhr heute an die Grenze, um sich ein Bild vom Zustand der Tiere und der Situation zu machen. Den Fahrer des Transporters kennen wir. Er ist einer der Besseren von denen, die wir kennen. Er versorgt die Tiere über die seitlichen Zugangstüren mit Heu und Wasser, dass er inzwischen organisiert hat. Trotzdem wird die Situation der Büffel immer schlechter, denn sie stehen tiefer und tiefer in ihren Exkrementen, der Gestank ist bestialisch und beissend. Unterdessen sind die Teams zuhause damit beschäftigt, Briefe und Mails an die verantwortlichen Behörden, die EU, die Botschaften und Konsulate in Italien, Türkei und Deutschland sowie an die OIE und die UECBV und die regionalen italienischen Veterinäre zu schreiben. Wir drängen alle darauf, die Tiere durch die Grenze zu lassen und im nächstmöglichen Versorgungsstall abzuladen. Wir bleiben rund um die Uhr dran.