Eyes on Animals hat mit dem Rat für Tierangelegenheiten (RDA) über Verbesserungsmaßnahmen auf Pferdemärkten gesprochen. Das Wohl der Pferde soll dabei verbessert werden. Wir legten eine Liste mit Bedingungen vor, die jeder Markt erfüllen muss, damit die Umsetzung der Tierschutz- und Transportverordnung sichergestellt ist. „Städte, die Pferdemärkte veranstalten wollen“, müssen sich entscheiden: entweder veranstalten sie ein Fest oder einen Pferdemarkt, der den gesetzlichen Anforderungen entspricht?
Schon seit Jahren berichtet Eyes on Animals über schwerwiegende und strukturelle Gesetzesverstöße auf den größten Pferdemärkten in den Niederlanden. Alljährlich leiden Tausende von Pferden unter den schlechten Marktbedingungen – lange Wartezeiten, teilweise ohne ausreichende Versorgung mit Futter und Wasser, laute Menschenmassen, Rummellärm sowie mangelnde medizinische Versorgung. Auch die geltende europäische Tier-Transport-Schutz-Verordnung EG 1/2005 wird massiv ignoriert.
Nach unserem Einsatz auf dem Pferdemarkt in Zuidlaren in 2015, bei dem wir erneut gesetzeswidrige Umstände vorfanden, hatten wir eine parlamentarische Anfrage gestellt. Der Staatssekretär für Landwirtschaft Van Dam antwortete daraufhin, dass diese Verstöße ein Ende haben müssen. Er hat den Rat für Tierangelegenheit (RDA) damit beauftragt, das Protokoll für Pferdemärkte umzuschreiben und die Entkopplung von Pferdemärkten und Festen umzusetzen. EonA bat er hierbei um Rat.
Die Tatsache, dass der Staatssekretär nun Pferdemärkte als legalen „Übergabeorte“ ausgelegt hat, ist eine sehr gute Nachricht. Die Regierung rechnet die Anwesenheit auf dem Markt nun zur Transportzeit dazu, demnach müssen auch die Europäischen Gesetzte für Langstreckentransporte (> 8 Stunden) eingehalten werden. EonA hat der RDA deshalb empfohlen, die Pferdemärkte auf maximal 4 Stunden zu begrenzen. Ein Zugang zu Wasser muss für jedes einzelne Tier gewährleistet sein, und Fohlen, sowie rohe und junge Pferde sollten vom Marktgeschehen ausgeschlossen werden.
Weiterhin hat Eyes on Animals Bedenken über mögliche Interessenkonflikte in den „Pferdemarkt-Städten“ geäußert. Die Stadtverwaltungen haben meist noch die Zuständigkeit für die Vergabe von Veranstaltungslizenzen, ahnden Verstöße und sind oft Mitveranstalter. Auf dem Markt in Zuidlaren im vergangenen Jahr hatte sich der kommunale Veranstalter geweigert, unserem Team zu helfen, als es beim Drehen von Rechtsverstößen von Marktteilnehmern bedroht wurde. Die Täter wurden nicht einmal strafrechtlich verfolgt. Deshalb ist EonA dafür, auch die lokalen Behörden bei der Umsetzung der neuen Vorschriften zu überwachen und klare Sanktionen für Verstöße an das Protokoll zu knüpfen.
Allerdings sollte dies nur eine Übergangslösung sein, denn Ziel ist es, das niederländische Tierschutzgesetzt um detaillierte Vorschriften zu erweitern.
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