Heute kontrollierte ein Team von Eyes on Animals und der Animal Welfare Foundation 8 Transporter die Tiere zur Schlachtung und zur weiteren Mast aus Europa in die Türkei bringen. Ein kroatischer LKW des Unternehmens Sazov hatte österreichische Kälber geladen. Der Organisator war Viehandel Kara aus Bad Voslau in Österreich. Während der gesamten Fahrt der Kälber (ca. 4 Monate alt) von Österreich bis zur türkischen Grenze entluden die Fahrer die Tiere nicht. Sie gaben an, dass sie „nur“ 27 Stunden bis zur Grenze gebraucht haben und dies unter dem Limit der 29 Stunden EU-Regelung liegt. Das ist sehr unprofessionell, da sie wissen dass die Wartezeiten an der Grenze extrem lang sein können. Bis die Kälber alle Gesundheitskontrollen am türkischen Grenzübergang durchlaufen hatten, waren nochmals 48 Stunden vergangen!
Erschwerend kam hinzu, dass sich ein Kalb am Bein verletzt hatte und kränkelte. Wir ließen einen Veterinär kommen, um nach seinem Bein zu sehen und ihm Medizin zu verabreichen. Wir werden eine Beschwerde über diesen Transport an alle relevanten Behörden senden, weil die jungen Kälber zu lange an Bord des LKWs waren.
Auf einem bulgarischen Transporter war ein totes Schaf, vermutlich auf Grund der Hitze. Einige Fahrer bemühten sich, die Tiere richtig mit Futter und Wasser zu versorgen. Trotz allem bleibt das Problem, dass die Tiere während der Abfertigung der Einfuhrpapiere auf der türkischen Grenzseite in der prallen Sonne auf den Transportern warten müssen.
Der kleine Stall bei Petline ist nicht groß genug um alleTiere aufzunehmen, die zur gleichen Zeit ankommen. Oder die Transporteure sind nicht bereit die Gebühren zu bezahlen, um die Tiere während der Wartezeit abzuladen und Ruhen zu lassen. Heute hatten fast alle LKWs Wartezeiten von 5 bis 24 Stunden (die LKWs die gestern nach Feierabend der türkischen Veterinäre ankamen), um die türkischen Kontrollen zu klären. Bei Temperaturen von 35° Celsius leiden die Tiere extrem darunter.
Positiv ist, dass sich Petline seit unserem letzten Besuch vergrößert hat. Es gibt jetzt 5 Outdoor-Paddocks und 2 Innen-Paddocks, zusätzlich wurde eine Überdachung für die Schafe gebaut. Heute führten wir Gespräche mit den Eigentümern und der türkischen Veterinärbehörde, wie weitere Verbesserungen gemacht werden können.
Der Stall gegenüber, mit dessen Bau im Februar begonnen wurde, ist nun ebenso fertiggestellt worden und erhielt die offizielle Erlaubnis ab heute Tiere aufzunehmen.