Wir statteten dem Schlachthaus Wilki in Belgien einen unangemeldeten Besuch ab. Der Schlachtbetrieb hat sich auf die Schlachtung von ausgedienten Legehennen spezialisiert. Der Geschäftsführer begrüßte uns in seinem Betrieb. Eyes on Animals Inspektoren haben letztes Jahr ein Dutzend Geflügeltransporter dieses Schlachtbetriebes kontrolliert und Berichte darüber erstellt. Sie fanden Hühner in alten und kaputten Transportkisten vor, die oft nur provisorisch mit Draht geflickt waren. Bei mehreren Hühnern waren die Flügel unter den Transportdeckeln eingeklemmt und gebrochen, und es waren auch tote und schwer verletzte Tiere an Bord. Die Transportkisten haben ihre Öffnungen oben, somit kann man nach der Beladung der Transportkisten nicht mehr an die Tiere dran. Wenn Tiere verletzt oder eingeklemmt sind oder bei einem Verkehrsunfall kann den Hühnern nicht geholfen werden; sie sind in ihren Käfigen gefangen. In einigen Fällen wurden die Hennen ohne jeglichen Kälte- und Windschutz transportiert.
Der Geschäftsführer konnte seine Transporter auf den Bildern nicht wiedererkennen. Er behauptete, dass die Hennen durch seitliche Windschutzplanen während des Transportes vor der Kälte geschützt seien; er zeigte uns diesbezüglich ein Formular mit Richtlinien und Anweisungen für den Transport. Laut seiner Aussage werden alle kaputten Transportboxen durch neue ersetzt und nie provisorisch repariert. Es könnte sein, dass das andere tun, aber solche Käfige würden dann sofort auf dem Schlachtbetreib entsorgt.
Der Geschäftsführer sagte, er sei offen für Verbesserungsvorschläge, aber er glaube nicht an einfache Lösungen. Unter anderem, weil die schlagartige Umstellung aller Transportkisten mit viel zu hohen Investitionen verbunden wären und der Betrieb auf Transportkisten mit anderen Abmaßen umgestellt werden müsste. Hinzu kommt, dass er nicht glaubt, dass andere Transportkisten eine deutliche Verbesserung darstellen.
Der Leiter und der Veterinär führten uns durch den Schlachtbetrieb in dem pro Tag an die 80.000 Hennen geschlachtet werden. Wir durften keine Fotos und Videos machen. Wir fanden keine mit Draht geflickten Transportkisten, aber wir sahen Kisten bei denen Plastikteile beschädigt waren. Der Veterinär erklärte uns, dass die Böden der Transportkisten nicht stabil genug sind. Da die Transportkisten durch große Stöcke und Bolzen bewegt werden, brechen diese leicht und gehen dadurch kaputt. Der Geschäftsführer versprach, sich wegen dieses Problems mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen und zu klären, ob die Böden nicht stabiler gebaut werden könnten. Er sagte, er habe bereits neue Transportkisten bestellt aber diese seinen bei unserem Besuch noch nicht eingetroffen.
Während der Geschäftsführer nicht viele Verbesserungsmöglichkeiten bei den Transportkisten sieht, sieht er jedoch viele Verbesserungsmöglichkeiten beim Beladeprozess der Hühner. Schlechte Geflügel-Fangunternehmen erhalten Rückmeldung von seinem Unternehmen und gute Fangunternehmen werden an andere Geflügelbetriebe weiterempfohlen. Es werden aber keine Maßnahmen gegen die schlechten Fangunternehmen unternommen. Er meint die Verantwortung dafür liegt bei den Behörden und er sieht keine Möglichkeit die Annahme von schlecht geladenen Hühnern zu verweigern. Eyes on Animals wird Informationen über schlechte Fangunternehmen von ihm erhalten. Trotz seiner Vorbehalte bezüglich der Verbesserung von Transportkisten ist er dazu bereit gemeinsam Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Wir danken ihm für das Willkommen heißen in seinem Unternehmen.