Heute, am zweiten Tag der Polizeischulung in Bulgarien fand der praktische Schulungsteil statt. Die 100 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe fuhr mit dem Bus an verschiedene Kontrollstellen um Tiertransporte zu überprüfen. Eine Gruppe kontrolliert an einer Sammelstation einen Tiertransporter. Die Teilnehmer prüfen, ob der Transporter alle gesetzlichen Auflagen für Langstreckentransporte erfüllt. Sie prüfen das Ventilations- und Tränkesystem, ob die Tränken geeignete Nippel haben, ob es Trennwände gibt und ob zu jedem Tier Zugangsmöglichkeiten vorhanden sind. In der Fahrerkabine überprüfen sie das Navigationssystem und die Temperaturüberwachung.
Anschließend wird ein Transporter mit Schlachtschweinen kontrolliert. Es ist ein Inlandstransport zu einem Schlachthof in der Nähe von Sofia. Die Außentemperatur liegt bei 28°C. Glücklicherweise ist der Transporter nicht maximal beladen, so können sich die Schweine flach hinlegen. Dies hilft ihnen bei der Regulierung ihrer Körpertemperatur. Eine Trennwand auf der oberen Ladeebene ist nicht korrekt befestigt und die Rampe ist an einer Stelle zu steil. Einige Schweine springen deshalb, andere weigern sich die steile Rampe herunter zu laufen. Alle Schweine sehen gesund aus. Wir erklären den Teilnehmern jedoch, sollten sie einmal ein nicht transportfähiges Tier vorfinden, dieses an Ort und Stelle Not zu töten und nicht erst noch bei vollem Bewusstsein aus dem Transporter zu zerren. Wir weisen auch darauf hin, dass bei hohen Außentemperaturen mehr Lüftungsklappen auf den zweiten Ladeebenen geöffnet sein müssen.
Am Ende der Schulung überreichten wir jedem Teilnehmer ein Teilnahme-Zertifikat des bulgarischen Agrarministeriums. Wir hoffen, dass ihnen diese praktische Erfahrung und die Erläuterungen der verschiedenen technischen Teile eines Tiertransporters dabei helfen werden, ihre zukünftigen Tiertransportkontrollen sicher durchzuführen.