Heute kontrolliert das Team von Eyes on Animals und Animal Welfare Foundation weitere EU-Tiertransporte in Kapikule auf der türkischen Seite der Grenze. Es gibt gute Neuigkeiten: Heute haben die Behörden entschieden, von den Tieren keine Blutproben mehr an der Grenze zu entnehmen. Wir sind sehr erleichtert, dass dieses Prozedere gestoppt wurde, da es Zeitverzögerungen und den Tieren Stress verursachte. Stattdessen werden die Blutproben nun erst bei der Ankunft am Bestimmungsort genommen. Endlich haben wir die Erlaubnis bekommen, den neuen Stall anzuschauen und die Entladung einiger Tiertransporter mitzuverfolgen. Der Stall ist zwar sehr klein, aber die Tiere bekommen genug Futter und können sich endlich bewegen und ausruhen.
Es gibt Pläne, diesen Stall auszubauen, damit mehr Tiere versorgt werden können. Leider können die Behörden die Transportunternehmen nicht dazu zwingen, die Tiere hier zu versorgen, und somit umgehen einige die zusätzlichen Kosten, indem sie die Tiere auf dem LKW warten lassen.
Wir hoffen, dass in Zukunft alle Tiere, die an der Grenze für längere Zeit blockiert werden, abgeladen werden. Dies wird im Sommer besonders wichtig sein, da die Temperaturen bis 45 Grad erreichen.
Leider ist ein polnischer Transporter mit jungen Bullen aus Estland (2800km entfernt!) schon seit fünf Tagen beim Zoll blockiert und muss innerhalb der Grenze warten, ohne Möglichkeit zu entladen. Anscheinend entsprechen die jungen Bullen nicht den Gewichtsanforderungen und dürfen deshalb nicht in die Türkei einreisen.
Wir kontrollieren auch zwei Transporter der bulgarischen Firma Maria, die vierstöckig Schafe geladen haben. Da die meisten Schafe noch sehr jung sind, berühren sie mit ihren Köpfen die Decke kaum, aber trotzdem ist ihre Kopffreiheit und die Luftzirkulation eingeschränkt.
Der griechische Transporter der Firma Hellas, den wir gestern kontrolliert haben, ist immer noch hier an der Grenze. Der Besitzer des Stalles erklärt uns, dass dieses Transportunternehmen die Tiere nicht entladen hat, um Kosten einzusparen, aber die Tiere auf dem LKW gefüttert hat. Anscheinend wird dieser Transporter an der Grenze festgehalten, weil der Preis für die Tiere noch nicht bezahlt wurde.