Heute war der dritte Tag, an dem wir Tiertransporte von der EU in die Türkei kontrollierten. Ein litauischer Transporter mit jungen Bullen aus Litauen, der mindestens schon 2300 km zurückgelegt hatte, kam am Morgen auf der türkischen Seite der Grenze an. Es gab nur noch wenig Einstreu auf dem LKW und diese war völlig verschmutzt. Der Transporter machte einen kurzen Halt bei der Veterinärstation, wo 5% der Tiere Blut entnommen wurde, um es auf verschiedene Krankheiten zu untersuchen. Anschliessend fuhr der verschmutzte LKW weiter an seinen (unbekannten) Bestimmungsort.
Am Nachmittag haben wir beobachtet, wie die drei Transporter der Firma Keus en Mollink (Organisator Klompjan) endlich weiterfahren durften. Sie waren auf Grund eines bürokratischen Problems für zweieinhalb Tage an der Grenze blockiert gewesen. Es ist untragbar, dass die trächtigen Färsen unnötigerweise zweieinhalb Tage länger auf dem LKW verharren mussten, aber wir müssen eingestehen, dass die Fahrer sich während der ganzen Verzögerungszeit gut um die Tiere gekümmert haben.
Später kam ein Transporter der griechischen Firma Loukas, der mit jungen griechischen Schafen voll geladen war, auf der türkischen Seite der Grenze an und hat am Strassenrand geparkt. Er wird hier warten müssen, bis der Zoll morgen früh wieder öffnet. Die Tiere machten einen sehr durstigen und hungrigen Eindruck und haben immer wieder an den Stangen und Wänden geleckt.
Aber erfreulicherweise waren die Schafe nur auf drei Stöcken geladen und einige Leute, die an der Grenze arbeiten, haben uns gesagt, dass sie seit dem 1.Januar 2012 keine vierstöckigen Schaftransporter mehr gesehen haben. Das bulgarische Ministerium hat uns darüber informiert, dass die Kontrollen an der Grenze verschärft wurden, und erste Verbesserungen sind sichtbar. Die Schafe auf dem dreistöckigen LKW hatten genug Kopffreiheit und somit gab es auch eine bessere Luftzirkulation.
Eine weitere Verbesserung an der Grenze ist, dass es nun einen kleinen Stall auf der türkischen Seite der Grenze gibt, wo Tiere, die für mehrere Tage an der Grenze blockiert werden, entladen werden können. Leider wissen wir nicht, ob dieser Stall gut ist oder wie die Tiere dort behandelt werden, da wir noch keine Erlaubnis bekommen haben, den Stall zu besichtigen.