Gemeinsam mit der Animal Welfare Foundation kontrollieren wir unangekündigt die ungarische Kontrollstelle “Vet Express”, ca. 2 km entfernt von der rumänischen Grenze. Hier werden vor allem Langstrecken Rindertransporte aus Litauen, Tschechien, Slowenien und Deutschland entladen. Von hier geht es nach offiziell 24 Stunden weiter in Mastbetriebe oder Schlachthäuser in der Türkei.
Unser Team beobachtet einen polnischen Transporter der Fa. ANIMEX mit Kälbern für die Türkei. Der Transporter wurde bereits morgens entladen. Die Kälber wurden alle im Stall untergebracht. Fast alle Kälber liegen und wirken völlig erschöpft. Eines ist tot. Es ist offensichtlich, dass sie vom Transport geschwächt sind. Einige stehen und fressen. Wir können es nicht fassen, dass der Fahrer bereits am nächsten Morgen weiterfahren möchte, obwohl an der türkischen Grenze wegen des Ramadams nicht abgefertigt wird. Dann würde der Transporter in der hitze an der Grenze tagelang stehen und warten, bis er abgefertigt wird. Wir weisen die Fahrer darauf hin. Sie geben vor, ausreichend Wasser und Stroh mitzunehmen, was werder gross helfen wird noch legal ist.
Obwohl wir ein Fax an den Inhaber der Transportfirma ANIMEX schicken und ihn auffordern, die Tiere in der Versorgungstation innerhalb der EU zu lassen, bis die Grenze wieder geöffnet ist und abfertigt, beladen die Fahrer den Transporter mit den erschöpften Kälbern und fahren Richtung türkische Grenze. Wir nehmen Kontakt auf mit der türkisch/bulgarischen Grenze und schildern den Fall. Wir erfahren einige Tage später, dass der Transporter vier (!) Tage später die Grenze erreicht. Nach der Grenze ist er nochmals 1200 km (16 Stunden) unterwegs. Mit Kälbern! Das ist besonders schlimm. Wir diskutieren diesen Fall mit den zuständigen Behörden und der EU. Diese werden zudem einen Bericht mit allen Fakten von uns erhalten.