Nachdem wir die Information erhalten hatten, dass ein Rindertransporter mehrere Tage an der bulgarisch/türkischen Grenze festgehalten wurde, haben wir uns dem Tierschutzbund Zürich angeschlossen und ein Team an die Grenze geschickt. Wir wollten feststellen wie schwerwiegend die Probleme für die Tiere sind, die dort so lange ausharren müssen. Als wir ankamen, hatte der LKW es geschafft die Grenze zu passieren, aber Dutzend andere standen noch in der Warteschlange. Manche warteten schon seit 4 Tagen. Viele der deutschen LKWs, die Färsen für die Zucht aus Österreich geladen hatten, waren in gutem Zustand. Die Fahrer hatten eine dicke Schicht Einstreu eingestreut, um die Tiere sauber zu halten. Die Ladedichten waren niedrig, so dass alle Tiere die Tränken erreichen und liegen konnten und sie hatten extra Heu zum Füttern dabei. Ein holländischer Planentransporter beladen mit jungen ungarischen Bullen war jedoch in einem schrecklichen Zustand und hatte bereits ein totes Tier an Bord. Der LKW besaß auf der unteren Ebene kein automatisches Tränkesystem (was für Langstreckentransporte gesetzlich vorgeschrieben ist!) und das Einstreu war völlig durchnässt und es lief bereits an den Seiten des LKWs heraus. Die Fahrer hatten nur zwei Tröge dabei, die man an der Seite des LKWs einhängen und mit ca. 10 Litern Wasser füllen konnte. Die Folge war, dass viele Rinder nicht an die Tröge kamen und selbst die, die sie erreichen konnten, nicht mit ausreichend Wasser versorgt wurden. Einige Transporter aus Litauen waren auch in sehr schlechtem Zustand- die litauischen Rinder hatten eine Reise von über 80 Stunden hinter sich und auf dem LKW war es schmutzig, mit Fäkalien in den Trögen und überall an den Wänden verteilt. Die dünne Schicht Einstreu stank nach Ammoniak und war total durchnässt. Die bulgarischen Schaftransporter waren absolut überladen, ohne Einstreu und Wasser. Die Tiere hatten völlig unzureichenden Kopffreiraum und es waren viele tote Tiere dabei. Einige Schafe hatten ihren Schwanz und die Beine zwischen der Decke und den Seitenwänden eingeklemmt, was Schmerzen und Panik verursachte.
Wir schreiben derzeit Beschwerden und senden Fotos und Filmmaterial an die EU und an die Behörden der dazugehörigen Mitgliedsstaaten. An den Ausreiseplätzen aus der EU, sowie auf der bulgarischen Seite der Grenze werden die Kontrollen der Tiertransporte offensichtlich nur sehr eingeschränkt und unvollständig durchgeführt. Die Transportunternehmen mißachten die Gesetze und die Grenzübergänge werden nicht ordnunugsgemäß geführt, um „Lebende Tiere“ abfertigen zu können.
Sehen Sie die holländische Fernsehsendung („Uitgesproken“) über unseren Einsatz und das Interview mit Eyes on Animals-Inspektoren.
sehen Sie hier die Dokumentation mit englischem Untertitel ausgestrahlt durch RNW.
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