Heute ist ein schlimmer Tag.
Unser EonA | AWF Einsatzteam fährt erneut zum Schlachthof Gönen, wo wir bereits im Juni eine Kontrolle durchgeführt haben. Nichts hat sich geändert! Der Schlachthofdirektor, mit dem wir damals gesprochen haben, wurde entlassen. Der neue Manager ist bereit, sich mit uns zu treffen. Er kennt unsere Berichte und Verbesserungsvorschläge vom Junieinsatz nicht..
Er scheint sich jedoch für unsere Anregungen zu interessieren. Wir zeigen ihm Verbesserungsmöglichkeiten z.B. wegen der Bodenbeläge, der Pferche und anderer Details, die wir in anderen Schlachthöfen dokumentiert haben. Wir zeigen ihm auch das Filmmaterial, dass wir hier im Juni aufgenommen haben. Es war ihm sichtlich unangenehm zu sehen, wie damals Arbeiter einen Bullen getrieben haben, bis er in die Knie ging oder bei einer Downerkuh, die mit Elektrotreibern aufgetrieben wurde etc.
Der neue Manager sichert uns zu, dass er sich um Verbesserungen kümmern wird. Ihm war nicht klar, dass bereits kleine Maßnahmen zu spürbaren Verbesserungen für die Tiere führen können. Wir ermutigen ihn, sofort damit zu beginnen und bieten ihm unsere Hilfe an (leider lehnt er diese ab, da es ihm unangenehm ist unsere Arbeit ohne Vergütung in Anspruch zu nehmen).
Die einzig gute Nachricht heute ist, dass der Schlachthof eine Fixierungsbox (Drehfalle) bestellt hat und künftig nicht mehr die Rinder lebend an einem Bein aufhängen wird zum Ausbluten. Das dauert jedoch weitere sechs Monate.
In der Zwischenzeit werden wir mit ihm in Kontakt bleiben um sicher zu stellen, dass er so schnell wie möglich konkrete Verbesserungen unternimmt. Wir werden noch diese Woche mit einem Ministerialbeamten über diese Probleme sprechen. Unseren Bericht plus Beschwerdebrief werden wir an RIMDES schicken, weil sie ihre Halal-Zertifizierung viel zu leicht vergeben. Was nutzt die Halal-Zertifizierung, wenn so viele Halal-Gesetzte in diesem Betrieb nicht eingehalten werden?